Dormagen Als Aushilfs-Osterhase zu Besuch in der City

Dormagen · NGZ-Mitarbeiter Jonas Bongartz machte den Selbstversuch: So beliebt ist der Osterhase bei den Dormagenern.

 Mit bunten Eiern im Korb ist auch der unechte Osterhase bei den Passanten gern gesehen.

Mit bunten Eiern im Korb ist auch der unechte Osterhase bei den Passanten gern gesehen.

Foto: Tinter Anja

Der Osterhase nimmt jedes Jahr für einige Wochen gerade bei Kindern eine wichtige Stellung ein. Nur wenn er seine Aufgaben ordnungsgemäß erledigt, werden es angenehme Feiertage für Kind und Eltern. Große Verantwortung also beim Eier bemalen, Geschenke verpacken und vor allem der rechtzeitigen Auslieferung.

Wie anstrengend das Leben eines Osterhasen zur "Primetime" wirklich ist, wollte ich deshalb im Selbstversuch in der Dormagener Innenstadt einmal herausfinden. Für mich hieß das vor allem, bunt bemalte Ostereier an Kinder zu verteilen. Da ich im Alltag aber eher weniger wie der Osterhase aussehe, musste als erstes das passende Outfit her. Nachdem ich in den Redaktionsräumen in das passende Hasenkostüm geschlüpft war, folgte der direkte Blick nach draußen. So ein Ganzkörperanzug ist nämlich bedeutend wärmer als man im ersten Moment vielleicht erwarten mag. Mit dem Wetter hatte ich bei bewölkten zehn Grad aber schon mal die besten Voraussetzungen meinen Arbeitstag als Osterhase unbeschadet zu überstehen.

 Bei zehn Grad Außentemperatur ist das Hasen-Kostümgar kein so schlechtes Outfit, findet NGZ-Mitarbeiter Jonas Bongartz.

Bei zehn Grad Außentemperatur ist das Hasen-Kostümgar kein so schlechtes Outfit, findet NGZ-Mitarbeiter Jonas Bongartz.

Foto: Tinter Anja

Umgehend nach dem Verlassen des Redaktionsgebäudes folgte dann die erste wenig überraschende Erkenntnis: Ein Osterhase fällt unter Normalsterblichen schnell auf. Schon der erste Passant machte mich umgehend auf die Risiken, die mein Kostüm mit sich bringen könnte aufmerksam. "Normalerweise jagt der sehr gerne Hasen", entgegnete er mit Blick auf seinen fast hüfthohen Hund, der mich sehr interessiert beschnüffelte. Bevor mein Experiment also vorbei war, ehe es richtig begonnen hatte, hoppelte ich, ausgestattet mit einem Korb voller bunter Ostereier, schnell weiter in Richtung Dormagener Fußgängerzone. Dort sollte es auf jeden Fall entspannter zugehen.

Wie ich schnell feststellte, hatte der Osterhase, außer bei Hunden, keinen allzu schlechten Ruf. Ein Straßenmusiker begrüßte mich im Austausch gegen ein Osterei mit einem Gitarrensolo, verschiedene Marktverkäufer wollten ein Foto mit mir vor ihrem Stand machen und für die meisten Kinder war ich (wie vermutet) ein Held. Nachdem sich mein Korb schnell geleert hatte, konnte ich schon nach einer knappen Stunde mein Fazit ziehen: Grundsätzlich sicherlich kein leichter Job, solange er sich aber nur auf die Dormagener Innenstadt bezieht, durchaus ein dankbarer. An den Reaktionen der vielen Passanten wurde mir zudem klar: Osterhase ist ein Beruf mit Perspektive. Den Rückweg in den Hasenbau konnte ich in diesem Jahr deshalb sehr entspannt und mit einem Lächeln antreten.

(NGZ)
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