Dormagen 24-Jähriger arbeitet ein Jahr in der OGS

Dormagen · Thorsten Wolbrecht beginnt morgen seinen Bundesfreiwilligendienst an der Nievenheimer Salvatorschule.

 Thorsten Wolbrecht freut sich auf das Jahr mit den Mädchen und Jungen der Salvatorschule. Der 24-Jährige kommt mit vielen Ideen.

Thorsten Wolbrecht freut sich auf das Jahr mit den Mädchen und Jungen der Salvatorschule. Der 24-Jährige kommt mit vielen Ideen.

Foto: Georg Salzburg

Für Thorsten Wolbrecht hat es schon so einige erste Schultage gegeben. Morgen der wird ein ganz besonderer sein, denn Wolbrecht muss nicht mehr selber die Schulbank drücken, sondern kümmert sich um Erst- bis Viertklässler, die nach dem Unterricht die Offene Ganztagsschule (OGS) besuchen. Der 24-jährige Dormagener absolviert in der OGS der Nievenheimer Salvatorschule seinen Bundesfreiwilligendienst.

Ein Jahr wird er die Grundschüler begleiten, für sie Ansprechpartner sein. Die Arbeit mit Kindern ist für ihn nichts Neues. Gerade erst hat er bei der Stadtranderholung des Jugendzentrums "Die Rübe" zwei Wochen geholfen, einer 13-köpfigen Gruppe von Sechs- bis Neunjährigen die Ferien zu verschönern. Außerdem arbeitet Thorsten seit 2016 als pädagogische Hilfskraft im "Micado". "Das macht mir sehr viel Spaß, und das möchte ich auch weiter machen", sagt er. Für seinen "Dienst" in der OGS hat er sich einiges vorgenommen: So hat Thorsten vor, einige Arbeitsgemeinschaften zu leiten. Die Fußball-AG beispielsweise, die sein Vorgänger eingerichtet hat, wird er weiter führen. Außerdem plant er, eine Selbstverteidigungs-AG einzurichten. Erfahrung hat er, schließlich hat er sieben Jahre Taekwondo und drei Jahre Karate gemacht. "Dabei geht es in erster Linie darum, den Mädchen und Jungen zu zeigen, wie sie aus Situationen, die zu eskalieren drohen, herauskommen", sagt Thorsten Wolbrecht und nennt ein Beispiel: "Wenn ein Freund von einem älteren und stärkeren Jungen bedroht wird, nutzt es meist nichts, selber einzugreifen. Sinnvoller ist es, Hilfe zu holen. Und dabei ist wichtig, nicht nur einfach nach Hilfe zu rufen, sondern konkret eine Person anzusprechen, wie ,Sie da mit der roten Jacke'. Sonst kann es nämlich sein, dass sich niemand zuständig fühlt."

Auch eine Pen- and-Paper-AG möchte er ins Leben rufen. Dabei handelt es sich, vereinfacht ausgedrückt, um eine Mischung aus Gesellschaftsspiel und Improvisationstheater.

Thorsten Wolbrecht hat in seinem Leben schon so manche Entscheidung getroffen. Nach seinem Abitur 2012 am Bettina-von-Arnim-Gymnasium wollte er Biologie und Chemie auf Lehramt studieren. Allerdings gab es einen Numerus Clausus für Biologie und er musste ein Jahr warten. Danach klappte es auch nicht und er entschloss sich, nur Biologie zu studieren. Doch da bei ihm als Kind ADHS diagnostiziert worden war und er mit dieser Aufmerksamkeitsstörung auch jetzt noch zu tun hat, musste er sein Studium abbrechen. Beworben hat er sich inzwischen um einen Ausbildungsplatz als Chemielaborant. Wird er genommen, kann er aber erst im August 2018 beginnen.

"Die Zeit bis dahin möchte ich sinnvoll nutzen. Dabei ist mir wichtig, mit Kindern zu arbeiten", erzählt er. In seiner Freizeit trifft er sich gern mit Freunden, mag Computerspiele und Kinobesuche. Daher wartet der 24-Jährige sehnsüchtig darauf, dass es in Dormagen bald wieder ein Kino geben wird. "Ich gehe sicherlich drei bis vier Mal im Monat ins Kino", sagt er, weshalb er auch die Idee einer Jahreskarte sehr begrüßen würde. Ab morgen gibt es für ihn erst einmal hoffentlich viel Spaß in der "Salvator-OGS".

(NGZ)
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