Dormagen 20.000 Bäume sollen Ela-Wunden heilen

Dormagen · Mit den jetzt eingetroffenen letzten 7000 Setzlingen schließen die Technischen Betriebe Dormagen (TBD) das Wiederaufforstungsprogramm in Dormagen nach dem verheerenden Pfingstorkan 2014 weitgehend ab.

 Mitarbeiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD) bereiteten die 7000 frischen Setzlinge fürs Einpflanzen vor.

Mitarbeiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD) bereiteten die 7000 frischen Setzlinge fürs Einpflanzen vor.

Foto: Lothar Berns

Geordnet und gebündelt liegen sie da in einem Waldstück in der Nähe von Delhoven, fast in Reih' und Glied, jedenfalls griffbereit zur sofortigen Weiterverwendung: 7000 Setzlinge, die die Firma Kranz im Auftrag von Stadt und Technischen Betrieben Dormagen in Kürze einpflanzen wird. Eine 15-köpfige "schnelle Einsatztruppe" der TBD um Ayhan Koc, darunter auch einige Flüchtlinge, lud die jungen Bäume und Sträucher jetzt im Zwischenlager ab, so dass die Kranz-Mitarbeiter quasi nahtlos weiterarbeiten können.

Die TBD und das Regionalforstamt Niederrhein sind auch fast drei Jahre nach dem verheerenden Pfingstorkan "Ela" im Jahre 2014 damit beschäftigt, die Schäden zu heilen. Allerdings ist das für Dormagen vorgesehene Maßnahmenpaket nun fast umgesetzt. "Nach dem Abschluss der jetzigen Aktion werden wir insgesamt 20.000 Bäume gepflanzt haben, um die Schäden auszugleichen, die durch den Orkan in den städtischen Wäldern verursacht worden sind", erläutert Martin Trott, Leiter der TBD-Grünflächenabteilung. Den restlichen Heilungsprozess soll die Natur selbst erledigen - vor allem in den Waldflächen, die von "Ela" nur punktuell geschädigt wurden. Dort setze man auf die sogenannte Naturverjüngung durch Samenflug der umstehenden Bäume, erklärte Trott. Die 7000 neuen Setzlinge sind dagegen für die großen Windwurfflächen vorgesehen, dort, wo "Ela" besonders schlimm gewütet hat. "Also hier in Dormagen in der Zonser Heide, im Tannenbusch und im Chorbusch", erläuterte Trott. Auch am Zerringer Büschchen in Delrath wird nachgepflanzt, nachdem dort die nicht mehr standsicheren Pappeln am Nordufer gefällt wurden.

Die Baum- und Straucharten habe man so ausgesucht, dass sie "standortgerecht" seien. Das bedeutet: Sie sollten mit den Bedingungen an ihrem künftigen Platz gut klarkommen. Ayhan Koc zählt auf, was alles angeschafft wurde: "Traubeneichen, Rot- und Hainbuchen, Eiben, Kirschen, aber auch Wildrosen und ein paar Ilexe." Teilweise werden die Stämme der Setzlinge mit spiralförmigen Bändern umwickelt, um sie vor Wildschäden zu schützen.

Im Zerringer Büschchen werden landschaftstypische Sträucher und Einzelbäume gesetzt. Zum Schutz der Wasservögel und weiterer Tiere wird der untere Uferweg im nördlichen Bereich gesperrt. "Im oberen Bereich bleibt der Rundweg aber komplett erhalten", so Trott. Auch der Angelsportverein hilft mit, das Zerringer Büschchen ökologisch aufzuwerten. So sollen dort schwimmende Inseln für brütende Wasservögel und als Fischlaichgebiete errichtet werden.

Die Firma Kranz bringt die Setzlinge nun in die Erde. Wie schnell alle platziert sind, hängt von der Zahl der Pflanzer ab. Trott schätzt, dass ein Mitarbeiter pro Tag 300 bis 400 junge Bäume pflanzen kann. Hieße: Würden gleichzeitig zehn Leute eingesetzt, könnte die letzte Etappe der gezielten Aufforstung binnen zwei Tagen erledigt sein.

(NGZ)
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