Dinslaken Zwischen Clownerie und Musikgenuss

Dinslaken · Das Trio "The Bombastics" faszinierte bei "Kult im Gas(t)werk" mit Kleinkunst auf höchstem Niveau.

The Bombastics begeisterten bei "Kult im Gas(t)werk".

The Bombastics begeisterten bei "Kult im Gas(t)werk".

Foto: Kempken

"Im nächsten Song gibt es Oper, Magie und Drama", verkündet Strangeman (Thomas Münzer) von der Bühne. "Seid ihr dafür bereit?" Breite Zustimmung vom Publikum. Und schon fängt Dörych (Doris Friedmann) mit opernhafter Stimme an zu singen und begleitet sich dabei selbst mit dem Akkordeon. Bassist Männlein (Jürgen Demant) fischt einen Zollstock aus seiner Tasche, formt daraus ein Schiff und lässt die Titelmelodie des Films "Titanic" erklingen. Prompt schnappt sich Strangeman einen zweiten Zollstock, der zum Eisberg wird und die Zollstock-Titanic sinkt mit einem Flatulenzgeräusch auf den imaginierten Meeresgrund. "Drama!" verkündet Männlein. Als dann noch Strangeman "zaubert", indem er einen Finger aus seiner Faust löst und dann den zweiten von der einen auf die andere Hand "zaubert", lachen die Zuschauer im Alten Gaswerk.

Das Trio "The Bombastics", bestehend aus den drei Clowns, Musikern und Schauspielern, serviert bei der Reihe "Kult im Gas(t)werk" der Dinslakener Stadtwerke Kleinkunst auf hohem Niveau. Dörych zieht auf der Bühne Grimassen und schielt, dass es den Zuschauern schwindelig wird und lässt ihre Röcke fliegen. Männlein erzählt mit dem Zollstock Geschichten über Bergsteiger oder hüpft vor den Zuschauern auf und ab, um diese zum Mitmachen und Mitsingen zu animieren. Strangeman feuert mit beständigem "Yeah!" und "Alright!" neben den Gästen auch seine Bühnenkollegen an. Bei so viel Clownerie haben die Zuschauer beständig etwas zu lachen. Und dazu hat das Trio auch noch musikalisch einiges zu bieten. Mit Kontrabass, Akkordeon und Dobro-Ukulele geht es querbeet durch die Musik. Von Chansons über Blues bis Jazz haben die drei Clowns alles im Angebot - natürlich immer mit einer Prise Humor. So muss man selbst bei Dörychs Interpretation des emotionalen und von bleischweren Mollklängen geprägten "Guggisbergliedes" noch schmunzeln.

Bei allen Clownerien bleiben die drei Akteure auf der Bühne auch talentierte Musiker, die mit ihren Instrumenten umzugehen wissen. Selbst, wenn sie diese auf dem Bühnenboden liegend spielen und dazu im Takt der Musik mit den erhobenen Füßen wackeln. Langanhaltender Applaus.

(RP)
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