Dinslaken "Zurück zu einer vernünftigen Planung"

Dinslaken · Die Vertreter des Bürgerbegehrens gegen den geplanten Umbau des Bahnhofsvorplatzes fühlen sich von der Dinslakener Stadtverwaltung verunglimpft. Ihr wird vorgeworfen, den Boden der Sachlichkeit verlassen zu haben.

Mittlerweile haben die Verfechter des Bürgerbegehrens gegen die von der Stadtverwaltung geplante Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes rund 1100 Unterschriften gesammelt - und sie sammeln weiter. Etwas über 3300 Unterschriften benötigen sie, ihr Ziel ist es, möglichst bis Ende des Monats 3500 Unterschriften zusammen zu haben. Wie die Initiatoren des Bürgerbegehrens - Karl-Heinz Kathöwer, Bastian Brücker und Volker Berenthien - gestern erklärten. Unterstützt wird ihr Anliegen von der Unabhängigen Bürgervertretung (UBV), die sich nicht mit den Plänen der Stadt anfreunden kann, wie UBV-Fraktionsvorsitzender Heinz Brücker und Uwe Neumann deutlich machten. Der Verwaltung, die auf der kommunalen Internetseite Position gegen das Bürgerbegehren bezogen hat, werfen sie vor, die Neutralität, zu der sie verpflichtet sei, aufgegeben zu haben, gegen die Vertreter des Bürgerbegehrens zu wettern, dabei "den Boden der Sachlichkeit verlassen zu haben" und sie mit der Behauptung, sie würden die Bürger aufs Glatteis führen, zu verunglimpfen. Sie glauben daher, einen empfindlichen Nerv bei der Verwaltung getroffen zu haben, die offenbar unbedingt ihre Planvorstellungen durchdrücken wolle.

"Wir fühlen uns voll im Recht und ganz beim Bürger", erklärte Karl-Heinz Kathöwer. Zu dieser Aussage veranlassen ihn und seine Mitstreiter die Erfahrungen, die sie gegenwärtig bei ihren Unterschriftensammlungen machen. "Die Bürger kommen von sich aus zu uns an die Stände, um dort unterschreiben zu können", berichtete Bastian Brücker. Sie seien gut über die Planungen der Verwaltung hinsichtlich der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes informiert und klar dagegen. Die Verfechter des Bürgerbegehrens unter der Fragestellung "Sind Sie für die Beibehaltung der derzeitigen Verkehrsführung sowie der Parkplatzsituation bei der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes?" befürchten, dass der Umbau zu einer schlechteren Erreichbarkeit des Bahnhofes führen wird. Dies gelte besonders für ältere und behinderte Nutzer sowie für Berufspendler. Außerdem würde die geplante neue Verkehrsführung zu einer Verkehrskonzentration im Bereich Wilhelm-Lantermann-Straße, Bahnstraße und Wielandstraße führen. Für die dortigen Anwohner sei dies eine zusätzliche Lärm- und Abgasbelastung. "Mit dem Bürgerbegehren wollen wir die Reißleine ziehen, damit die Verwaltung zurück zu einer vernünftigen Planung findet", begründete Uwe Neumann das Engagement der Gegner der gegenwärtigen Pläne für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes.

Die UBV ist für eine barrierefreie Umgestaltung des Platzes, will aber die gegenwärtige Verkehrsführung grundsätzlich beibehalten, dabei soll sie optimiert werden. Der Individualverkehr komme mit der gegenwärtigen Verkehrsführung am Bahnhof klar, gleiches gelte für Busse, auch wenn für diese die gegenwärtige Situation nicht sehr schön sei. Das Erscheinungsbild des Platzes soll ansprechender gestaltet werden. "Der Bahnhofsvorplatz ist zwar kein Aushängeschild, aber er hat sich bewährt und ist praktisch", sagt Bastian Brücker. Dass der Bahnhof, geht es nach Überlegungen der Verwaltung, künftig nur noch über die Bahnstraße erreichbar sein soll, wird als nicht hinnehmbar angesehen.

(RP)
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