Hintergrund Wie es nun im Zeelink-Verfahren weitergeht

Dinslaken · Am Montag, 18. September, geht das Planfeststellungsverfahren für die geplante Gaspipeline in die Offenlage.

 Zeelink-Pipeline - eine ähnliche Trasse soll jetzt bis ins Münsterland verlegt werden.

Zeelink-Pipeline - eine ähnliche Trasse soll jetzt bis ins Münsterland verlegt werden.

Foto: Open Grid Europe

Hünxe Auf einer Länge von rund 215 Kilometern soll die geplante Gaspipeline von Lichtenbusch in der Städteregion Aachen bis nach Legden im Kreis Aachen verlaufen. Dabei führt sie auch durch die Hünxer Ortsteile Bucholtwelmen und Drevenack, wo sich erheblicher Widerstand gegen das Vorhaben organisiert hat. Im Planfeststellungsverfahren soll nun der genaue Trassenverlauf innerhalb des im vorgeschalteten und abgeschlossenen Raumordnungsverfahren festgelegten 600-Meter-Korridors festgelegt werden.

Ab dem 18. September werden die Pläne offengelegt. Bis zum 2. November haben dann betroffene Bürger, aber auch Träger von öffentlichen Belangen wie die Gemeinde Hünxe Gelegenheit, bei der Bezirksregierung Düseldorf Einwendungen gegen den Trassenverlauf geltend zu machen. Das wird die Gemeinde auch tun, wie Bürgermeister Dirk Buschmann gestern noch einmal deutlich machte. "Wir werden alles daran setzen, dass die Trasse soweit wie möglich von Siedlungsgebieten entfernt geführt wird", sagte der Bürgermeister der Rheinischen Post. Man müsse dann sehen, wie die Genehmigungsbehörde mit den Einwänden umgeht, um dann zu entscheiden, ob die Gemeinde gegen die Planfeststellung klagt. Noch sei allerdings unklar, ob die Gemeinde klagebefugt ist, da sie nur dann vor Gericht ziehen könne, wenn es um ihre eigenen Flächen gehe. Im bisherigen Verfahren hatte die Gemeinde noch keine Klagemöglichkeit gesehen und sich dabei auf ein von ihr in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten berufen. Dafür war der Bürgermeister von den Trassengegnern, die sich in der Initiative "Todestrasse - nein danke" zusammengeschlossen haben, heftigst kritisiert worden. Die Initiative, die vor den unkalkulierbaren Gefahren, die von einer solchen Gaspipeline für die betroffenen Anlieger und deren Hab und Gut ausgehen könnten, warnt, bereitet sich, wie ihr Sprecher Rainer Rehbein gestern erklärte, zurzeit intensiv auf das Planfeststellungsverfahren vor. Sie will die Vorsitzenden der Hünxer Ratsfraktionen zu einem Gespräch einladen, um ihnen ihre Position noch einmal eindringlich deutlich zu machen und sie zu bitten, "der Verwaltung sehr genau auf die Finger zu gucken". In der nächsten Woche werden sich Vertreter der Initiative mit ihrem Anwalt treffen. Der soll den Einzelbetroffenen Argumente für Einwendungen gegen den Trassenverlauf aufzeigen. Rehbein geht davon aus, dass es nach dem Planfeststellungsverfahren zu vielen Klagen kommen wird und hofft, dass alleine die dann drohende Zeitverzögerung den Betreiber der Gaspipeline dazu bringen könnte, "einen anderen Trassenverlauf" anzustreben. Die Initiative halte jedenfalls einen Trassenführung, die die Gefahren für die Betroffenen deutlich verringere, für notwendig und möglich. Aus Sicht der Initiative sind im Übrigen nicht nur Interessen der einzelnen Bürger sondern auch gemeindliche Belange in höchstem maße von den Planungen betroffen. Rehbein verwies darauf, dass neben der Erdgaspipeline auch die Amprion-Stromleitung geplant sei. Mit diesen beiden Trassen nebeneinander werde eine 80 Meter breite Schneise durch die Gemeinde geschlagen, die ihr in diesem Bereich eine planerische Entwicklung unmöglich mache.

Die Planungen können ab dem 18. September im Rathaus Hünxe, Zimmer 301 bis 303, montags bis freitags 8 bis 12 Uhr, sowie montags und dienstags 14 bis 16 und donnerstags 14 bis 17 Uhr eingesehen werden. Im Rathaus der Stadt Voerde, die ebenfalls von der Planung betroffen ist, liegen sie im Bürgerbüro, Raum 038, montags und dienstags 8 bis 16 Uhr, mittwochs und freitags 8 bis 12.30 und samstags 9 bis 12 Uhr, zur Einsicht aus.

(RP)
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