Dinslaken Warum Dinslakener sich über ihren Bahnhof aufregen

Dinslaken · Der Dinslakener Bahnhof ist Aufregerthema in der Stadt - und das aus zweierlei Gründen.

 Der Bahnhof befindet sich in einem beklagenswerten Zustand.

Der Bahnhof befindet sich in einem beklagenswerten Zustand.

Foto: Kempken

Erstens, weil der Bahnhof immer noch nicht barrierefrei ist. Seit Jahren versuchen Politik, Bürger und Stadtverwaltung die Bahn zu bewegen, endlich Behinderten, Senioren und Reisenden mit viel Gepäck den Zugang zum Bahnsteig (und von dort in die Stadt) zu ermöglichen. Dass dieser fehlt, ärgert viele Bürger. Immerhin: Die Bahn hat noch nicht widerrufen, dass der Aufzug im kommenden Jahr eingebaut werden soll. Die dazu notwendigen Sperrzeiten für den Zugverkehr wurden im Zeitraum April bis November 2016 beantragt. Das zweite Aufregerthema: Der Zustand des Bahnhofs ist laut einer Umfrage beklagenswert. Die Stadt gäbe Reisenden, die nach Dinslaken kommen, auf diese Art und Weise einen eher peinlichen "Willkommensgruß".

Da die Bahn sich nicht anschickt, den Zustand zu verbessern, hat die Stadt nun "das Heft des Handelns in die Hand genommen", wie Bürgermeister Michael Heidinger sagt. Zum einen verhandelt man mit der Bahn über den Kauf des Bahnhofsgebäudes. Wenn die Stadt dieses mit Hilfe von Fördermitteln kauft und saniert, es dann an die Bahn zurück vermietet, könnte aus der Aufwertung ein Nullsummenspiel werden. Ob daraus etwas wird, soll sich bis Jahresende entscheiden. Konkreter wird indes die Aufwertung des Bahnhofsumfeldes im Rahmen der Innenstadtentwicklung angegangen. In der vergangenen Woche beschloss der Bauausschuss einen Realisierungswettbewerb zum Umgestalten des Bahnhofsvorplatzes. Im Fokus stehen vor allem die Stärkung von Funktionalität und Aufenthaltsqualität sowie die Attraktivität. Der Wettbewerb wird spätestens Anfang Juli ausgelobt und voraussichtlich bis November/Dezember laufen. Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge werden die besten der eingereichten Entwürfe im Januar nächsten Jahres der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

(kub)
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