Voerde/Hünxe Voerde will wie Hünxe "Leader" sein

Voerde/Hünxe · Mit einem Informationsabend im evangelischen Gemeindehaus in Götterswickerhamm startete die Projektphase zur Teilnahme am Förderprogramm der Europäischen Union für den ländlichen Raum.

 Kerstin Jendrek, die in der Geschäftsstelle der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) für das Regionalmanagement zuständig ist, erläuterte die Modalitäten des Förderprojektes.

Kerstin Jendrek, die in der Geschäftsstelle der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) für das Regionalmanagement zuständig ist, erläuterte die Modalitäten des Förderprojektes.

Foto: Fröhlich

Hünxe ist schon dabei, Voerde steigt jetzt neu ein. "Leader" steht für "Liaison entre actions de développement de l'économie rurale", zu Deutsch: "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". Es ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, das seit 1991 Aktionen und Projekte im ländlichen Raum fördert. Die Region Lippe-Issel-Niederrhein (Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck, Voerde und Teile von Wesel) ist eine von 28 Regionen in Nordrhein-Westfalen, die Fördermittel erhält. Voerde ist dabei neu im Kreis der fünf Kommunen.

Bei seinen Begrüßungsworten zu Beginn des Informationsabends wurde der Voerder Bürgermeister Dirk Haarmann nicht müde zu betonen, wie positiv die Teilnahme am "Leader"-Programm für die Region aber auch für die Stadt sein kann. "Das ist eine echte Chance", sagte Dirk Haarmann. Aus Sicht der Stadt bietet das Programm zwei Vorteile: Zum einen lassen sich Projekte in der Stadt selbst mit Fördermitteln finanzieren, zum anderen hofft man, dass durch die Teilnahme am Förderprogramm der Europäischen Union auch andere Fördermittel für die Stadt eingenommen werden können. Und die sind wichtiger denn je, bedenkt man viele kleinere und größere Probleme und Zukunftsvorhaben (beispielsweise die Deichsanierung in Götterswickerhamm), denen klamme kommunale Kassen gegenüberstehen.

"Voerde könnte in den kommenden Jahren erheblich davon profitieren", brachte Dirk Haarmann die Situation auf dem Punkt. Nicht nur durch Fördermittel für eigene Projekte, sondern auch durch Beteiligungen an Leuchtturmprojekten, die in der Region bereits erfolgreich angelaufen sind. Kerstin Jendrek, die in der Geschäftsstelle der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) für das Regionalmanagement zuständig ist, erläuterte die Modalitäten des Förderprojektes. Generell können Projekte umgesetzt werden, die in die lokale Entwicklungsstrategie, quasi das örtliche Konzept des Projektes, passen. Diese können mit Anteilen von 50, 60 oder 65 Prozent gefördert werden. Insgesamt steht dafür eine Summe von 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. "Es ist ein Förderprogramm der kleinen Summen. Aber wir haben bei vielen Projekten auch schon mit relativ geringen finanziellen Mitteln viel erreicht", erklärte die Regionalmanagerin.

An verschiedenen Tischen diskutierten die Teilnehmer des Infoabends dann einige mögliche Projekte für die Stadt Voerde. Einige waren schon im Rahmen der Zukunftsdiskussion "Voerde 2030" gemeinsam mit den Bürgern erarbeitet worden. Ein großes Thema an diesem Abend war die Beschilderung der Rad- und Wanderwege in der Stadt und die generelle Vermarktung der Region. Die Vorschläge der Teilnehmer reichten von abstrakten Ideen bis hin zu bereits konkret ausgearbeiteten Vorschlägen. Positiv bewerteten die Teilnehmer auch einen Anschluss an schon bestehende Leuchtturmprojekte in der Region.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort