Dinslaken Vinzenz-Mitarbeiter protestieren gegen die Krankenhaus-Reform

Dinslaken · In der Cafeteria des Sankt-Vinzenz-Hospitals hängen grüne Luftballons mit roten Kärtchen. "Krankenhaus-Reform - So nicht!" steht darauf. Über Lautsprecher werden die Mitarbeiter noch einmal an die "Aktive Mittagspause" erinnert, die Krankenhausseelsorger Adolfo Terhorst um 12 Uhr mit einer Glocke und einem kurzen Impuls einläutet.

 Mitarbeiter des Sankt-Vinzenz-Hospitals beteiligen sich in der Cafeteria an der Aktion "Aktive Mittagspause".

Mitarbeiter des Sankt-Vinzenz-Hospitals beteiligen sich in der Cafeteria an der Aktion "Aktive Mittagspause".

Foto: Lars Fröhlich

Auch das Vinzenz-Krankenhaus beteiligte sich gestern aktiv am zentralen Aktionstag der Krankenhäuser gegen die geplante Krankenhaus-Reform. "Das Geläut ist eine Einladung an uns Menschen, unsere Alltäglichkeit zu unterbrechen und uns zu besinnen, was im Leben wichtig ist", so Terhorst. Die angestrebte Reform müsse dem Wohl der Patienten dienen.

Unter den Protestlern in der Cafeteria war auch Geschäftsführer Dr. Christoph Heller. "Wir wollen die Politik damit wach rütteln, denn wir brauchen eine Krankenhaus-Reform, die dort ansetzt, wo die wirklichen Probleme sind", kritisierte er. Der jetzt vorliegende Entwurf leiste das nicht.

Die anhaltend schwierige Lage vieler Krankenhäuser, die hohen Belastungen des Personals, vielerorts Personalengpässe, Sanierungsstau infolge unzureichender Investitionsmittel und immer weiter steigender Behandlungsbedarf, insbesondere in den Notfallambulanzen - das seien die drängenden Probleme, die den Krankenhäusern unter den Nägeln brennen und zu deren Lösung die Krankenhausreform maßgeblich beitragen müsse. Der Entwurf sehe Belastungen und Kürzungen vor, anstatt die Finanzierung des Personals in den Krankenhäusern zu sichern. Das erzeuge im Sankt-Vinzenz-Hospital sowie bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Recht Unverständnis, Protest und Empörung. "Mehr Qualität durch weniger Geld und Personal - diese Formel geht nicht auf", unterstrich Heller. Die von der Bundesregierung angestrebte "Stärkung der Pflege am Bett" könne so unmöglich erreicht werden.

Am Morgen hatten sich 23 Mitarbeiter per Bahn auf den Weg nach Berlin gemacht, um an der zentralen Demo teilzunehmen. Terhorst wünschte den Abgeordneten, "sich erfinderisch und liebevoll ans Werk zu machen". Dann wurden aus der Küche - ganz spartanisch - Pumpernickel-Häppchen gereicht.

(RP)
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