Dinslaken Vinzenz-Hospital hat neuen Pflegedirektor

Dinslaken · Volker Maraun hat Betriebsschlosser gelernt, mochte den Beruf aber nicht sonderlich. Erst in der Ausbildung zum Krankenpfleger fand der heute 56-jährige Herner seine Bestimmung.

 Seit Januar arbeitet Volker Maraun als Pflegedirektor im Vinzenz-Hospital. Morgen findet die offizielle Einführung im Rahmen einer Feier statt.

Seit Januar arbeitet Volker Maraun als Pflegedirektor im Vinzenz-Hospital. Morgen findet die offizielle Einführung im Rahmen einer Feier statt.

Foto: Fröhlich

Ein Protestant in einem katholischen Krankenhaus - längst keine Seltenheit mehr, auch nicht bei Direktoren und Chefärzten, im Sankt-Vinzenz-Hospital. Ein christliches Menschenbild sowie ein christliches Engagement sei wichtiger, so Matthias Ruß, Pressesprecher des Hospitals.

Christliches Engagement kann der neue Pflegedirektor Volker Maraun nun wirklich nachweisen: Seit Jahren engagiert sich der 56-jährige Herner in seiner Kirchengemeinde, ist Kirchenmeister für Finanzen, singt im Kirchenchor. "Inhaltlich gehen das Vinzenz-Hospital und ich in eine Richtung", fasst der Pflegedirektor seinen Eintritt ins Hospital in kurze Worte. Die christliche Trägerschaft im caritativen und mildtätigen Bereich sei hier wichtig - und ihm auch.

Dabei hat er einen langen Weg zurückgelegt vom Betriebsschlosser zum Pflegedirektor. "Ich habe auf der Zeche gelernt, auf Empfehlung meines Vaters. Und ich war kein schlechter Schlosser, aber gewollt habe ich den Beruf eigentlich nie, obwohl die Arbeit unter Tage damals für mich ein Abenteuer war", erzählt Volker Maraun.

Mit 24 Jahren ist er seiner Berufung gefolgt, ließ sich zum Krankenpfleger ausbilden, lernte weiter und kletterte die Karriereleiter hoch. Lange Zeit leitete er die Intensivstation an der Uniklinik Herne. "Der universitäre Anspruch war schon eine Herausforderung", erzählt er. Damals habe man mit verschiedenen Behandlungen experimentiert, die heute längst zum Standard gehörten.

Nach 15 Jahren Intensivbereich wechselte er für ein Jahr zur Geriatrie, auf eine "Normalstation". "Das gibt einem die nötige Bodenhaftung zurück", gesteht Maraun lächelnd, "wenn kleine Erfolge dort plötzlich riesengroß sind." Schließlich drückte Volker Maraun noch einmal die Schulbank, studierte Pflege-Management, ging ans Uniklinikum Essen und versah in der Pflegedienstleitung seinen Dienst. Wieder eine Herausforderung, doch der rein wissenschaftliche Ablauf im Klinikum störte ihn und so wechselte er als stellvertretender Pflegedirektor ans Marienhospital Gelsenkirchen bis er schließlich am 1. Januar seinen Dienst als Pflegedirektor im Sankt-Vinzenz-Hospital antrat.

Als Teil der Betriebsleitung ist er sowohl für die größte Berufsgruppe im Krankenhaus, das Pflegepersonal, wie auch für die pflegerische Versorgung der Patienten im stationären Bereich und den Funktionsabteilungen wie OP, Endoskopie und Ambulanz verantwortlich. Seine Aufgaben umfassen die Personalentwicklung, die Ressourceneinsätze, die Weiterbildung des Personals, die Planung der Dienste. Außerdem vertritt er die Pflegekräfte nach innen und außen.

Am Sankt-Vinzenz-Hospital in Dinslaken ist er ebenfalls zuständig für das Bildungszentrum. Seine Pläne für die Zukunft - Pflegende motivieren, sich vermehrt konstruktiv zu inhaltlichen Belangen zu äußern, sich einzubringen in neue Konzepte.

"Innerhalb der Leitplanken gibt es viel Spielraum für kreative Lösungen", sagt Volker Maraun. "Da müssen wir Pflegenden uns mehr einbringen."

(RP)
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