Dinslaken Um die Wette im selben Takt

Dinslaken · Die 17. Runde der weltgrößten Drachenboot-Fun-Regatta in Duisburg lockte knapp 3500 Teilnehmer in 170 Mannschaften auf die Bahnen im Innenhafen. Bei dem Sport kommt's auf Rhythmus und Zusammenhalt an.

 Der Bug macht ein Boot zu einem Drachenboot.

Der Bug macht ein Boot zu einem Drachenboot.

Foto: Christoph Reichwein

Das Wasser kräuselt sich in der leichten Brise und das Wetter zeigt sich zumindest am Samstag von der besten Seite. Bei der Drachenboot-Regatta im Duisburger Innenhafen ist die Stimmung gut - zwischen den Wettkämpfen wird das Paddel gegen ein Bier getauscht, es wird sich herzlich begrüßt und für die Lieben im Boot auf der Bahn mitgefiebert.

 Natürlich wurde beim Drachenbootrennen für die Sicherheit auf dem Wasser gesorgt. Gelegentlich landet nämlich eine Crew unfreiwillig im Hafenbecken.

Natürlich wurde beim Drachenbootrennen für die Sicherheit auf dem Wasser gesorgt. Gelegentlich landet nämlich eine Crew unfreiwillig im Hafenbecken.

Foto: Christoph Reichwein

"Viele kommen mit der ganzen Familie her", sagt Uwe Walde, Personalratsvorsitzender beim Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste. Seine Mannschaft vom Dienst sei bereits 17 Jahre mit am Start bei der Drachenboot-Regatta, er selbst allerdings dieses Jahr zum ersten Mal im Boot. "In den vergangenen Jahren war ich immer in Urlaub oder ich war nur als Zuschauer da." Doch das Paddel ist dem 56-Jährigen nicht fremd: "Ich fahre Kajak, seit ich denken kann." Und seit knapp fünf Jahren ist auch Stand-Up-Paddling Teil der Freizeit. Doch in vielen Booten haben die Fahrer im Alltag wenig mit dem Wassersport am Hut und sind aus Spaß dabei. "Es ist das Gemeinschaftsgefühl, das die Regatta ausmacht", sagt auch Uwe Walde. Knapp 3500 Teilnehmer paddelten in rund 170 Mannschaften nun zum 17. Mal im Innenhafen um die Wette.

Bei der Fun-Challenge von König Pilsener hält der Ansturm sich in Grenzen. Drei Teams liefern sich ein Rennen in ihren selbstgebastelten, skurrilen Kreationen. Es siegt das Zweierteam von Kanu Duisburg, das mit einer roten Schaluppe die Zielgerade als erstes erreicht. Werner von Haefen vom Siegerteam zeigte sich begeistert: "Endlich sind wir im Ziel angekommen." In den Vorjahren sind die selbstgebauten Boote nicht von erfolgreichen Läufen gekrönt gewesen und auch mal gekentert.

Die Sieger dürfen sich auf 100 Liter Köpi freuen. Unter den Zuschauern und Gästen sind nicht nur die umliegenden Unternehmer im Innenhafen oder Duisburger und Zuschauer aus der Region. So ist ein Fahrer beispielsweise aus den USA angereist. Doch hauptsächlich ist es ein großes Zusammentreffen für die Duisburger - auch für die Politiker. "Auch wenn das eigentlich politische Mitbewerber von uns sind, ist das sportliche Miteinander wichtig und macht Spaß", sagt Stephan Krebs, Ratsherr der Fraktion Junges Duisburg.

Uwe Walde ist zufrieden mit der Auflage des Drachenboot-Rennens in diesem Jahr: "Die Regatta wird mit jedem Jahr immer professioneller", sagt er. Ausgerichtet wird die Regatta von der Kanugilde Duisburg. Bei dem Sport sei besonders der Teamgeist wichtig, nicht nur ein starker Griff und Kraft beim Paddeln, betont er. "Alle müssen in demselben Rhythmus paddeln." Dafür ist am Bug des Bootes immer ein Trommler auf Position und gibt auf dem Fell den Takt an. Doch auch der Steuermann muss mit seinen Rufen die gesamte Mannschaft anfeuern.

Im Finale müssen die Fahrer außerdem das Doppelte der Strecke in den Vorrunden zurücklegen. Dafür muss am Ende der Bahn gewendet werden: "Da müssen alle zusammenarbeiten." So siegt bei der Regatta doch letztendlich der Teamgeist.

(RP)
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