Voerde Transparenter Lärmschutz: es geht voran

Voerde · Stadt Voerde und Deutsche Bahn stimmten sich über den Einsatz an der Betuwe-Ausbaustrecke ab.

 Bahnübergang Hammweg: Hier könnte transparenter Lärmschutz installiert werden.

Bahnübergang Hammweg: Hier könnte transparenter Lärmschutz installiert werden.

Foto: Heiko Kempken

Die Stadt ist mit ihrer Forderung nach transparentem Lärmschutz an der Betuwe-Ausbaustrecke einen Schritt weiter: Bei einem ganztägigen Treffen mit der Deutschen Bahn am Montag habe man für etwa 20 Stellen im Stadtgebiet im Detail Lösungen gesucht und gefunden, die das Verkehrsunternehmen nun erarbeiten und dann dem Eisenbahnbundesamt (EBA), das über die Planungen entscheidet, als Abwägungsvorschlag übergeben werde, erklärte Voerdes Planungsdezernent Wilfried Limke.

Lange hatte die Bahn gegenüber transparenten Lärmschutzwänden eine ablehnende Haltung vertreten und dies unter anderem damit begründet, dass durchsichtige Elemente in der für dieses Verfahren noch geltenden alten Berechnungsvorschrift "Schall 03" nicht vorgesehen seien, so dass deren Abschirmwirkung nicht berechnet werden könne, heißt es in einer Drucksache, in der die Voerder Verwaltung über den Verlauf des Erörterungstermins zum ersten von zwei auf Voerder Stadtgebiet liegenden Betuwe-Planfeststellungsverfahren Mitte November in Dinslaken berichtet. Der von der Stadt beauftragte Gutachter habe die Argumentation des Verkehrsunternehmens entkräften können. Eine Berechnung der Lärmschutzwirkung sei auch nach der alten Vorschrift "Schall 03" machbar - dem habe auch der Gutachter der Bahn zugestimmt. Vor diesem Hintergrund habe sich das Verkehrsunternehmen in der Erörterung auf Anregung der den Termin leitenden Bezirksregierung Düsseldorf bereit erklärt, einen möglichen Einsatz transparenter Elemente konkret mit der Stadt abzustimmen. Die Stadt fordert, in einigen Bereichen mit transparenten Elementen zu arbeiten, um so eine Sichtbeziehung zu ermöglichen. Die Notwendigkeit dazu sieht sie etwa "überall dort, wo Straßen auf Bahnkörper treffen". Durch den Einsatz transparenten Lärmschutzes entstehe eine Optik, die Voerde nicht in zwei Seiten aufteile, sagt Voerdes Fachdezernent.

Als ein Beispiel nennt Limke den neuen Hammweg, über den die Betuwe-Strecke verläuft - eine "sehr öffentliche, sehr bedeutende Stelle". Dort soll auf der Profilbreite der Straße unterhalb der Bahnlinie transparenter Lärmschutz installiert werden, der dann jenseits des Straßenkörpers an den Seiten nach und nach "abgetreppt" wird, sprich abgestuft in nicht transparenten Lärmschutz übergeht.

Nicht nur im Fall der Autofahrer verweist die Stadt auf die Wichtigkeit, die Sichtbeziehung zu erhalten. Fußgängern und Radfahrern, die an der Rahmstraße in Möllen die Bahnlinie bald durch die neue, noch im Bau befindliche Unterführung queren werden, soll dies auch durch transparenten Lärmschutz an der Strecke ermöglicht werden.

Zwar wurde bei dem Treffen mit der Bahn keine Entscheidung getroffen (die fällt das EBA) - Limke gibt sich aber zuversichtlich, dass die Belange der Stadt Berücksichtigung finden werden. Die Notwendigkeit der Abstimmung habe aus dem Erörterungstermin resultiert. "Das stimmt hoffnungsfroh."

(RP)
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