Dinslaken Traber zurück am Bärenkamp

Dinslaken · Der Stadtrat ebnet den Weg für den Neubeginn. Die erste Veranstaltung unter der Regie des Niederrheinischen Trabrennvereins steigt am Ostermontag. Traditioneller "KöPi"-Pokal zum Auftakt im Mittelpunkt.

In den vergangenen Wochen und Monaten stand Theo Lettgen ohnehin mächtig unter Strom — doch seit gestern rotiert der Vorsitzende des neu gegründeten Niederrheinischen Trabrennvereins Dinslaken noch mehr. In seiner Sitzung am Dienstagabend ebnete der Stadtrat, wie berichtet, den Weg für den Neubeginn des Trabrennsports auf der Bahn am Bärenkamp. Da die erste Veranstaltung für Ostermontag geplant ist, gilt es für Lettgen nun schnellstmöglich alle Weichen zu stellen.

Möglich wurde dies erst durch den Ratsbeschluss, die Gebäude der Trabrennbahn für 1,7 Millionen Euro vom Insolvenzverwalter zu erwerben. Danach wird das Grundstück östlich der Bärenkampallee für 2,4 Millionen Euro an zwei Dinslakener Investoren weitergeben.

Sollte es dem Trabrennverein gelingen, einige Nachweise nachzureichen, steht auch einer Anschubfinanzierung von 200 000 Euro, die die Stadt leisten soll, nichts mehr im Wege.

Besonders wichtig war für den Verein auch, dass die zuständigen Landesministerien dem Gleichstellungsantrag stattgegeben haben. "Wir sind zwar kein gemeinnütziger Verein, diesem aber gleichgestellt — und profitieren somit von der Entschädigungskasse, die im Rahmen des Bundesglücksspielvertrags aus Spiel 77-Geldern zusammenkommt", erklärte Lettgen, der die tolle Zusammenarbeit mit der CDU-Landtagsabgeordneten Gisela Hinnemann unterstrich.

"Sie hat sich bei den Ministerien sehr stark für uns eingesetzt." Weitere knapp 100 000 Euro fließen so in die Kasse des Vereins.

Gestern morgen stand für Lettgen der Antrag für die Totalisator-Genehmigung ganz oben auf der Agenda. Danach sorgte er dafür, dass die Telefonleitungen an der Trabrennbahn wieder freigeschaltet werden. "In der Folge müssen jetzt alle Verträge mit Sponsoren, Telekommunikations- und Energieunternehmen sowie Lieferanten unterzeichnet werden.

Außerdem müssen wir noch all unsere Aushilfen und den Gastronomiebetrieb informieren", erläuterte ein abgehetzter Lettgen. Bislang hatte der Verein alles lediglich mündlich abgestimmt. Zudem müsse eine neue Homepage erstellt und online geschaltet werden, wie der Vorsitzende ergänzte.

Die Anlage selbst sei in einem guten Zustand, so Lettgen. Nach dem letzten Renntag unter der Regie des insolventen Trabrennvereins wurde die Anlage komplett gereinigt. Trotzdem soll beim Neustart nichts dem Zufall überlassen werden, daher findet am kommenden Montag ein Probelauf statt — nur ohne Pferde. "Es kann ja immer einmal passieren, dass eine Leitung etwa durch einen Marderbiss beschädigt worden ist", erklärt Lettgen.

Im Mittelpunkt des ersten Renntags des Niederrheinischen Trabrennvereins steht der traditionelle "KöPi"-Pokal, bei dem Preise zwischen 10 800 und 13 000 Euro ausgeschüttet werden. Wegen der fehlenden Renntage im Vorfeld finden die Vor- und Endläufe an einem Tag statt — Hochspannung ist also nach den vielen Turbulenzen rund um die Trabrennbahn in den vergangenen Monaten endlich auch wieder in sportlicher Hinsicht garantiert.

(RP)
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