Dinslaken Tickets künftig in der Neutor-Galerie

Dinslaken · Wenn eine Stadt sparen muss, merken das die Bürger, und das lässt die Politik dann auch nicht kalt. So war's als der Ticketverkauf im Bürgerbüro in der Stadtmitte eingestellt worden ist. Jetzt soll's die Karten im Einkaufszentrum geben.

 An der Information im Erdgeschoss der Neutor-Galerie soll es demnächst auch Veranstaltungstickets geben. Aus Sicht der Stadt ist das auch wegen der langen Öffnungszeiten des Einkaufszentrums eine gute Lösung.

An der Information im Erdgeschoss der Neutor-Galerie soll es demnächst auch Veranstaltungstickets geben. Aus Sicht der Stadt ist das auch wegen der langen Öffnungszeiten des Einkaufszentrums eine gute Lösung.

Foto: Martin Büttner

Der Beschluss war Teil des 2013 vom Rat beschlossenen Konsolidierungskonzepts. Die Stadt stellte den Kartenverkauf im Bürgerbüro ein, um Kosten zu sparen und bürdete ihn zunächst einmal als Zusatzaufgabe dem städtischen Fachdienst Kultur auf, der über dem Bürgerbüro in der Stadtbibliothek zu Hause ist. Das löste Kritik aus, weil kaum noch jemand den Weg zum Kartenverkauf fand. Ende April dieses Jahres kam's noch schlimmer.

Wegen Personalnot verkauft seitdem auch der Fachdienst keine Tickest mehr - nicht einmal mehr für städtische Veranstaltungen. Das rief die CDU auf den Plan, die die Verwaltung aufforderte zu prüfen, wo in der Stadt sich ein Ort finden ließe, wo bürgerfreundlich ein Ticketverkauf eingerichtet werden könnte. Die Verwaltung hat geprüft. Das Ergebnis präsentiert sie im Kultur- und Partnerschaftsausschuss, der am Dienstag, 1. September, öffentlich ab 17 Uhr im Saal des Rathauses tagt.

Eine Rückverlagerung des Kartenverkaufs in die Regie der Stadt schließt die Verwaltung aus räumlichen, personellen und Kostengründen aus. Aber sie glaubt dennoch eine Lösung gefunden zu haben, die die Bürger zufriedenstellen kann. Das Centermanagement der Neutor-Galerie hat sich nach Gesprächen mit der Stadt dazu entschlossen, künftig Karten für lokale und überregionale Veranstaltungen zu verkaufen - und zwar an der Information, die sich im Erdgeschoss des neuen Dinslakener Einkaufszentrums befindet.

Auch wenn die Stadt in ihrer Stellungnahme für den Kulturausschuss die Idee verwirft, ein Tourismus- und Stadtinformationsbüro mit einem städtischen Ticketverkauf zu kombinieren, ist diese Idee damit noch nicht völlig vom Tisch, wie Rathaussprecher Horst Dickhäuser der Rheinischen Post sagte. Sie wird aber zurzeit nicht akut verfolgt.

Dass eine zentrale Anlaufstelle in einer Stadt in der Größenordnung Dinslakens fehlt, wird oft beklagt, seit die städtische Marketingagentur Dinamit aufgelöst und die Räume an der Friedrich-Ebert-Straße aufgegeben worden sind. So werden beispielsweise immer mehr thematische Stadtführungen angeboten, die heute bei der Wirtschaftsförderung im Rathaus oder bei den Führern direkt gebucht werden müssen. Laut Dickhäuser hat die Stadt schon etliche Überlegungen zur Einrichtung eines Informationsbüros an zentraler Stelle geprüft, ist aber noch zu keinem Ergebnis gekommen, was unter anderem an der Kostenfrage liegt.

Eine Möglichkeit könnte sich wieder bieten, wenn die Stadt tatsächlich den Bahnhof kauft und in Teilen an die Bahn zurückvermietet. Um für dieses Vorhaben Fördermittel zu bekommen, müsste dort dann auch eine städtische Einrichtung untergebracht werden. Ein Informations- und Tourismusbüro im Bahnhof wäre da eine naheliegende Möglichkeit.

(RP)
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