Lokalsport Patrick Wiencek darf in Rio auf eine Medaille hoffen

Dinslaken · Als Medaillenkandidat fährt Patrick Wiencek, der in der Handball-Oberliga einmal für den TV Jahn Hiesfeld spielte, zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro. Immerhin geht die Handball-Nationalmannschaft als aktueller Europameister ins Turnier. Das bedeutet allerdings nicht, dass das DHB-Team auch in Brasilien als sicherer Gold-Kandidat durchgeht. Bundestrainer Dagur Sigurdsson baut auf einige Spieler, die beim überraschenden EM-Triumph in Polen verletzungsbedingt gefehlt hatten - das gilt auch für den Duisburger Abwehrkoloss Wiencek, der den gegnerischen Angreifern zwei Meter Körpergröße in den Weg stellen kann.

Im vergangenen Oktober zog Wiencek sich einen Kreuzbandriss zu und gab erst am 24. April im Champions-League-Spiel des THW Kiel gegen den FC Barcelona sein Comeback. Der 27-Jährige, der seine Laufbahn beim MSV Duisburg begann, glänzte so sehr, dass er sich trotz des im Vergleich zur EM kleineren Kaders das Rio-Ticket sicherte. In seiner Jugendzeit wurde er mal aus dem Niederrhein-Kader aussortiert. "Manchmal muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke", sagt er.

Zumal seine Karriere anschließend richtig Fahrt aufnahm. Über die HSG Düsseldorf und den Bergischen HC kam Patrick Wiencek zu TuSEM Essen und lief mit einem Zweitspielrecht für den Oberligisten TV Jahn Hiesfeld auf, als die Essener eine finanziell schwere Phase durchmachen mussten. Dann ging es zum VfL Gummersbach, ehe Wiencek 2012 zum THW Kiel wechselte.

Mit dem THW Kiel wurde der Junioren-Weltmeister von 2009 dreimal Meister, gewann zudem den DHB-Pokal. 2011, noch als Spieler des VfL Gummersbach, war er der Rookie der Saison in der Handball-Bundesliga. In inzwischen 84 Länderspielen warf Patrick Wiencek 190 Tore für Deutschland. In Brasilien kam nun noch ein inoffizielles Trainingsspiel gegen Kroatien (16:17 in zweimal 20 Minuten) hinzu.

(the)
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