Lokalsport Jankowski gelingt das glückliche Siegtor

Dinslaken · Handball-Verbandsligist MTV Rheinwacht schlägt den TV Geistenbeck mit 25:24 (12:12). Zu viele klare Chancen vergeben.

 Augen zu und durch. Linksaußen Sebastian Brandscheid hatte bei weitem nicht seinen besten Tag erwischt und ließ Chancen in Serie aus. Hier allerdings bekam er vom Geistenbecker Felix Schumacher noch einen Stoß versetzt, der ihn am kontrollierten Abschluss hinderte.

Augen zu und durch. Linksaußen Sebastian Brandscheid hatte bei weitem nicht seinen besten Tag erwischt und ließ Chancen in Serie aus. Hier allerdings bekam er vom Geistenbecker Felix Schumacher noch einen Stoß versetzt, der ihn am kontrollierten Abschluss hinderte.

Foto: Jochen Emde

Ganze 15 Sekunden standen noch auf der Uhr. Der TV Geistenbeck hatte den Ball und beim Stand von 24:24 nach einer Auszeit die Chance zum Siegtreffer. Doch die Schiedsrichter hoben ganz schnell den Arm zum Zeichen des Zeitspiels. Die Gäste mussten unkontrolliert abschließen, Lars Jankowski schnappte sich die Kugel und hatte fünf Sekunden vor dem Ende auch noch die Nerven das 25:24 zu erzielen. Der letzte Wurf der Gäste blieb dann in der Abwehr des MTV hängen.

Glücklich, wie auch MTV-Trainer Burkhard Bell hinterher zugeben musste. Kein Wunder, dass sich die Mönchengladbacher vehement bei den Gebrüdern Vollmer aus Essen beschwerten. Doch die beiden Unparteiischen blieben natürlich bei ihrer Entscheidung. Sie hatten zudem den MTV zuvor in zwei Situationen bei Fouls gegen Frederik Bell und Maximilian Reede deutlich benachteiligt. Zudem gegen die Dinslakener fast gleichzeitig zwei fragwürdige Zeitstrafen verteilt, als es 20:15 für den Spitzenreiter der Verbandsliga hieß. Also sprach Bell später von ausgleichender Gerechtigkeit, ohne zu vergessen, dass seine Mannschaft sich die enge Entscheidung in der Schlussphase selbst zuzuschreiben hatte. Nach der hohen Führung nämlich wurden reihenweise klarste Chancen ausgelassen, was bei den ohnehin hoch motivierten Geistenbecker noch mehr Kräfte freisetzte.

"Wir haben unsere klare Führung leichtfertig aus der Hand gegeben", wollte Bell nach dem Abpfiff auch gar nichts beschönigen. Allerdings konnte er gestern nicht auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Jonas Ahls war verletzt. Florian Körner, der überhaupt nicht trainiert hatte, saß nur auf der Bank, und auch Philipp Tuda war noch angeschlagen, konnte daher seine gewohnte Leistung nicht abrufen.

Für ihn sprang dafür Trainersohn Frederik Bell ein, der in der Abwehr sicher stand und auch die Würfe, die er sich nahm, im Ziel unterbrachte. Außerdem überzeugte Maximilian Reede. Der brauchte zwar die ganze erste Halbzeit, um ins Spiel zu finden. Doch der verwandelte Siebenmeter zum 12:12-Pausenstand hatte ihm soviel Selbstvertrauen gegeben, dass er nach der Pause zum besten Werfer seines Teams wurde.

Bester Mann der Gäste war zweifellos Timo Hüpperling. Der spielt zwar in der nächsten Saison für den VfB Homberg, doch gestern ließ er zunächst ratlose Dinslakener zurück. Später wurde er kurz genommen, blieb dadurch fast wirkungslos.

Nach einer zähen Anfangsphase führte der MTV in Halbzeit eins nur einmal (5:4). Nach der Pause jedoch schien alles auf einen sicheren Sieg hinauszulaufen. Bis 17:12 zog der Tabellenführer (38. Minute) davon, bevor die Schiedsrichter eingriffen und mit Zeitstrafen um sich warfen. So wurde es wieder spannend, mit dem allerdings glücklichen Ende für den Favoriten.

MTV Rheinwacht: N. Bell, Mertineit; d'Auria (1), Jankowski (4), Brandscheid (2), Enders (2), Schwengers (1), Höffner (1), Reede (7/2), F. Bell (4), Tuda (3), Krölls.

(RP)
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