Lokalsport Hiesfeld verliert erst in der Nachspielzeit

Dinslaken-Hiesfeld · Der eingewechselte Marvin Ellmann schießt den Spitzenreiter Wuppertaler SV nach einem Rückstand zu drei Punkten beim TV Jahn.

 Kapitän Kevin Corvers (rechts) erzielte in der Nachspielzeit gegen den Wuppertaler SV einen Treffer, dem der Schiedsrichter die Anerkennung versagte. Im Gegenzug schlug es beim TV Jahn zum 1:2 ein.

Kapitän Kevin Corvers (rechts) erzielte in der Nachspielzeit gegen den Wuppertaler SV einen Treffer, dem der Schiedsrichter die Anerkennung versagte. Im Gegenzug schlug es beim TV Jahn zum 1:2 ein.

Foto: Markus Joosten

Bitterer kann man kaum verlieren. Trotz einer kämpferischen Top-Leistung über 90 Minuten und den besseren Chancen gegenüber dem favorisierten Wuppertaler SV sollte es einfach nicht sein und der TV Jahn Hiesfeld unterlag mehr als unglücklich 1:2 (1:0), weil Marvin Ellmann den "Veilchen" nicht einmal einen Punkt gönnte. Der eingewechselte Stürmer erzielte beide Tore für die Gäste und ließ ausschließlich die friedlichen mitgereisten WSV-Fans jubeln.

Besonders ärgerlich für die Hiesfelder war das Zustandekommen des Ergebnisses. Es lief bereits die Nachspielzeit, als der mitaufgerückte Jahn-Kapitän Kevin Corvers nach einer Standardsituation ins Schwarze traf, Schiedsrichter René Katernberg die Aktion wegen einer angeblichen Abseitsstellung jedoch abpfiff. Aus Sicht des TV Jahn eine klare Fehlentscheidung. "Das war nie im Leben abseits", fand Trainer Jörg Vollack. So kam es nach dem nicht gegebenen Treffer, wie es kommen musste. Die Wuppertaler schafften mit ihrem letzten Angriff und in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer. "Unnötiger kann man nicht verlieren. Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen, aber davon können sich die Jungs jetzt in der Kabine auch nichts kaufen. Wir müssen uns nun einmal kräftig schütteln und dann nächste Woche in Hilden wieder weitermachen", resümierte ein geknickter, aber zufriedener Vollack.

Die Leistung seiner "Veilchen" war auch aller Ehren wert. Ein Unterschied zwischen dem Aufstiegsaspiranten und dem TV Jahn war nicht auszumachen. Schon gar nicht in der Anfangsphase, als die Gastgeber ohne großen Respekt vor dem Spitzenreiter zweimal durch Danny Rankl und einmal durch Damiano Schirru die ersten Möglichkeiten besaßen. Der WSV fand erst später Zugriff aufs Spiel, hatte durch Enes Topals Kopfball dann aber auch gleich eine Großchance. Die Wuppertaler hatten Pech, dass der Ball um Zentimeter am Pfosten vorbeiging - Glück hatte aber auf der Gegenseite Joel Zwikirsch. Ein Schuss des Angreifers wurde leicht abgefälscht (42.) und es hieß zur Pause nicht unverdient 1:0 für den TV Jahn.

Auch nach dem Seitenwechsel konnte Hiesfeld zunächst mithalten. Ein Knackpunkt war dann jedoch der Platzverweis des starken Ekin Yolasan. Der Mittelfeldabräumer sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (69.), wodurch sich für den WSV mehr Räume ergaben und wonach er mehr über die Außenbahnen agierte. Zuvor probierten es die Gäste fast nur mit langen Bällen, die die Hiesfelder Defensive vor keine großen Probleme stellten. Aber über die rechte Abwehrseite des TV Jahn erspielte sich der Tabellenführer in Überzahl dann mehrere Chancen, weil Kevin Kolberg vom eingewechselten Kevin Lamidi vor ihm zu oft allein gelassen wurde. Wie beim Tor zum Ausgleich: Lamidi konnte Gaetano Manno nicht folgen und die Flanke des WSV-Kapitäns verwertete Ellmann eiskalt mit dem Kopf (82.). Dennoch ließen die Hiesfelder darauf nicht die Köpfe hängen. Denn sie hatten auch im zweiten Abschnitt ihre Chancen. Die besten davon vergab der eingewechselte Kevin Menke, bis es zu dem angeblichen Abseitstor und Ellmanns zweitem Streich kam.

"Das war keine einfache Geschichte für uns. Man hat gemerkt, dass wir nach der Pause wollten, aber nicht richtig konnten. Wir haben den Gegner selbst stark gemacht", meinte WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen nach dem Sieg.

TV Jahn Hiesfeld: Hillebrand; Kolberg, Polk, Corvers, Wichert, Yolasan, Mastrolonardo, Hecht (62. Menke), Schirru (84. Biegierz), Zwikirsch, Rankl (73. Lamidi).

(gaa)
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