Der Zeit hinterher laufen

Von Tradition zu sprechen, wenn Eishockey in Dinslaken gemeint ist, wäre natürlich zu viel des Guten. Die Zeiten nämlich, als die Halle am Volkspark aus den Nähten platzte, sind lange vorbei. Damals, als auch im Westen der Republik die Eissporthallen aus dem Boden schossen, weil die Kommunen für solche Vorhaben noch Geld hatten, sind längst vorbei. Die Neugierde auf einen Sport, der zu der Zeit eigentlich in unserer Region nur an der Düsseldorfer Brehmstraße richtig populär war, trieb die Leute in die Kälte, eine Atmosphäre wie bei der DEG kam so auch in der Provinz auf.

Doch die Zeiten eines Warner Weinberg, eines Henri Marcoux, der später sogar Nationalspieler wurde, sind Vergangenheit. Heute verlieren sich zu den Heimspielen der Kobras nur noch eingefleischte Anhänger rund um die Bande, entsprechend gering – und da beißt sich die Katze in den Schwanz – ist das Interesse von Sponsoren. Da muss man schon das Engagement von Leuten wie dem Kobras-Vorsitzenden Henner Sander bewundern, der nach der Pleite des letzten Vereins nun dessen Nachfolger in der Spur halten muss.

Doch irgendwie scheint es so, als laufe man der Zeit etwas hinterher. Die Kosten, selbst in einer unteren Liga, sind immens hoch. Und wer nicht ein persönliches Interesse am Eishockey oder der Mannschaft hat, der muss als Geldgeber erst einmal motiviert werden.

(RP)
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