Lokalsport Dem Derby fehlt die rechte Spannung

Dinslaken · Handball-Verbandsligist MTV Rheinwacht war schon vor dem gestrigen Spiel gegen den TV Jahn Meister. So wurde der 32:26 (21:10)-Sieg des Favoriten ein Fall für die Statistik. Jonas Höffner zieht sich einen Kreuzbandriss zu.

 Einige der ehemaligen Hiesfelder liefen gegen ihre frühere Mannschaft mit Stirnband auf. So auch Maximilian Reede (links), der anfangs Pech mit seinen Würfen hatte, es aber doch auf fünf Treffer brachte.

Einige der ehemaligen Hiesfelder liefen gegen ihre frühere Mannschaft mit Stirnband auf. So auch Maximilian Reede (links), der anfangs Pech mit seinen Würfen hatte, es aber doch auf fünf Treffer brachte.

Foto: Jochen Emde

Wenn der Tabellenerste, der schon seit Wochen sicher aufgestiegen uund seit Samstag nach der Niederlage des SV Neukirchen in Kaldenkirchen auch schon Meister ist, auf den so gut wie abgestiegenen Tabellenletzten trifft, dann ist kaum noch Spannung zu erwarten. Und so war es auch gestern im Derby in der Halle an der Douvermannstraße. Der MTV Rheinwacht demonstrierte eine Halbzeit lang gegen zumindest 30 Minute bedauernswerte Hiesfelder seine Ausnahmestellung in der Liga, um dann in Halbzeit zwei mächtig nachzulassen, wodurch der TV Jahn zwangsläufig stärker wurde und Tor um Tor aufholte. So erklärt sich das 32:26 (21:10)-Endergebnis, mit dem beide Teams am Ende gut leben konnten.

Einer jedoch wird die Feier gestern kaum genossen haben. MTV-Akteur Jonas Höffner warf ein blitzsauberes Tor zum 18:8-Zwischenstand. Doch verdrehte er sich dabei ohne Einwirken eines Gegenspielers das Knie das Knie so unglücklich, dass er vom Feld humpelte und die erste niederschmetternde Diagnose auf 'Kreuzbandriss' lautete.

Hatten die Dinslakener ihrem Konkurrenten in der ersten Halbzeit kaum Luft zum atmen gelassen, so änderte sich das nach der Pause schlagartig, weil MTV-Trainer Burkhard Bell nun sein e B-Mannschaft aufs Feld schickte. Aaron Mertineit im Tor hatte die Jahn-Angreifer im ersten Abschnitt fast zur Verzweiflung getrieben, Niklas Bell bekam später kaum eine Hand an den Ball, weil auch die Abwehr nun einfach zu lässig agierte.

"Nach der ersten Halbzeit war das Spiel gelaufen", verteidigte MTV-Trainer Burkhard Bell seine Wechselmaßnahmen zur Pause. Er sprach aber auch davon, dass seit dem Sieg über den SV Neunkirchen die Luft bei seiner Mannschaft praktisch raus sei. Sein Gegenüber Werner Schwarzenberg, der seine Spieler in der ersten Halbzeit vergeblich zu pushen versuchte, war wenigstens mit Abschnitt zwei zufrieden: "Da haben wir gezeigt, was in uns steckt, dass wir wenigstens in die zukünftige Verbandsliga gehören."

Schnell erarbeitete sich der MTV einen komfortablen Vorsprung, der im Verlaufe der ersten Hälfte immer weiter anwuchs. Und so war beim Halbzeitstand von 21:10 natürlich alles gelaufen, sogar ein Debakel für den TV Jahn schien sich abzuzeichnen.

Doch Hälfte zwei zeigte, auch dass der zweite Anzug des zukünftigen Oberligisten noch nicht passt. Da wurde es nicht nur ein Spiel auf Augenhöhe, die Hiesfelder agierten nun immer stärker, ließen die MTV-Abwehr ein ums andere Mal ganz schlecht aussehen. Höhepunkt war mit Sicherheit das Tor von Nils Berner, der in der 58. Minute nach dem Pass des besten Hiesfelders, Andrè Schwarzenberg, mit einem Kempa-Trick erfolgreich war. Da musste man schon den lautstark geäußerten Unmut vieler Anhänger des MTV auf der Tribüne verstehen, die mit der Vorstellung ihres Teams nach der Pause absolut nicht einverstanden waren.

MTV Rheinwacht: Niklas Bell, Mertineit; d'Auria, (1), Jankowski (2), Brandscheid (2), Enders (5), Schwengers (4), Höffner (2), Tomke (2), Reede (5/2), Frederik Bell (3), Tuda (5), Krölls (1/1).

TV Jahn: Stumpf, Kramp; Holzmann (2), Bestier (4), Schwarzenberg (6/3), Bückmann (2), Enders, Möller, Jurzik (1), Schwarz (3), Jakobs (4), Berner (4/1), Rolle.

(RP)
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