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Dinslaken Sparer zahlen für Eintausch von Münzen

Dinslaken · Grund ist EU-Verordnung. Am Weltspartag machen die Geldunternehmen eine Ausnahme.

 Am Weltspartag bringen Kinder gern Gespartes zur Bank.

Am Weltspartag bringen Kinder gern Gespartes zur Bank.

Foto: Fabian Strauch

Das Sparschwein mit Münzen und Scheinen füllen, einmal im Jahr damit zur Bank gehen und einen schönen Betrag wieder mitnehmen. Die Zeit, in der man so einfach mit dem Inhalt der Spardose umgehen konnte, ist vorbei. Schuld daran hat eine Verordnung aus Brüssel. Sie schreibt seit dem 1. Januar 2015 vor, wie Bankmitarbeiter mit Münzen und Scheinen umzugehen haben, die Kunden bei ihnen eintauschen wollen. Dadurch, erläutert Oliver Joschko, Pressesprecher der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe, sei die Münzbearbeitung teurer geworden. Und oft werden von den Geldinstituten die Kunden an den Kosten beteiligt.

Jetzt steht wieder der Weltspartag an. Gerade dann bilden sich in den Geschäftsstellen lange Schlangen, vor allem Kinder kommen vorbei und "schlachten" ihre Sparschweine. Müssen auch sie etwas von ihrem Gesparten für die Bearbeitung abgeben? Generell brauchen Kinder bei der hiesigen Sparkasse und der Volksbank keine Gebühren bezahlen, heißt es auf Anfrage. Zum Weltspartag gilt das auch für Erwachsene. Ansonsten ist eine Gebühr fällig, wenn zu viele Münzen auf den Tresen der Banken landen.

Das Geschäft mit den Münzen hat die EU-Vorschrift schwieriger gemacht. Sie schreibt vor, dass die nicht einfach angenommen und an den nächsten Kunden wieder ausgegeben werden. Dazwischen müssen sie auf ihre Echtheit überprüft werden. Bei der Volksbank, erklärt Marketingleiterin Anne Doemen, gibt es dafür im Hause spezielle Maschinen. In ihnen landen die Münzen, werden geprüft und gerollt. Für Vereine, Kirchen und Verbände fällt nur die Hälfte der Gebühr an: Sie zahlen 2,50 Euro. Die gesammelten Münzen landen in Beuteln, den sogenannten Safe-Bags. Der Wert der Münzen wird dem Konto des Kunden gutgeschrieben. Gebührenfrei ist die "handvoll Münzen", so Doemen. Dann wird das Geld an der Kasse gewechselt. Kommt jemand aber mit einem Rucksack oder einem Stiefel voller Münzen, dann gehe das nicht mehr.

An zwei Tagen im Jahr müssen auch Erwachsene bei der Sparkasse für den Münzen-Tausch keine Gebühren bezahlen. In diesem Jahr sind es der 29. und 30. Oktober. Wenn ansonsten mehr als eine Geldbörse voll Münzen eingetauscht werden soll, ist eine Gebühr von fünf Euro fällig.

Die Cent- und Euro-Stücke landen in einem Safe-Bag, ein Dienstleister holt sie ab und wirft die "Ware" in eine Maschine, die die Münzen sortiert, zählt und ihre Echtheit überprüft. All das, so Oliver Joschko, werde von Kameras überwacht. Deshalb möchte die Sparkasse auch die Münzen lose erhalten.

Macht sich ein Kunde die Mühe und rollt die Münzen, ist es ein weiterer Arbeitsschritt für die Bankmitarbeiter: Sie müssen die Münzen wieder entpacken. Zum Weltspartag werden die Münzen vor Ort gezählt und der so gesparte Betrag auf die Konten eingezahlt. Dafür stehen an den zwei Tagen in den Geschäftsstellen entsprechende Maschinen.

Eine solche ist bei der Commerzbank das ganze Jahr über im Einsatz. Neben dem Kontoauszugsdrucker, Automaten für Auszahlungen können an einem Gerät auch Einzahlungen getätigt werden. Die Münzen werden kostenfrei angenommen, der Automat überprüft die Echtheit und der Betrag wird dem Konto des Kunden gutgeschrieben.

Und kann sofort wieder abgehoben werden, so Martin Okruta-Römer, stellvertretender Abteilungsleiter bei der Commerzbank Dinslaken.

(mt)
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