Dinslaken Schwester Plautilla feiert Ordensjubiläum

Dinslaken · Am 22. April 1956 erstes Gelübde abgelegt. Festgottesdienst in der Sankt-Vincentius-Kirche.

 Schwester Plautilla in der Krankenhauskapelle am Bild der Seligen Maria Euthymia.

Schwester Plautilla in der Krankenhauskapelle am Bild der Seligen Maria Euthymia.

Foto: Kempken

Die Begegnung mit Menschen ist ihr wichtig, ein nettes persönliches Wort, verbunden mit einem Lächeln, das zurückgegeben wird. Ihre Ausstrahlung bezeichnet sie selbst als "mein kleines Talent". Schwester Plautilla weiß, wovon sie spricht. Fast jeder im Sankt-Vinzenz-Hospital und im Sankt- Franziskus-Altenpflegeheim kennt die Clemensschwester, die 1975 nach Dinslaken kam, schätzt ihre seelsorgliche Betreuung. Mit 22 Jahren ist sie in den Orden der Clemensschwestern eingetreten. Ein Schritt, den sie nie bereut hat, obwohl sich vor allem ihr Vater mit der Entscheidung "schwer getan" habe. Am 22. April 1956 legte sie ihr erstes Gelübde ab, die ewige Profess im April 1963. Am Sonntag, 22. Mai, wird das Diamantene Ordensjubiläum von Schwester Plautilla mit einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr in der Sankt-Vincentius-Kirche gefeiert. Anschließend ist ein Empfang im Johannahaus.

Schwester Plautilla Klage wurde am 11. Juni 1932 in Heilsberg (Ostpreußen) geboren, flüchtete 1945 nach Mecklenburg, zog 1949 nach Bocholt und erhielt bei ihrer hauswirtschaftlichen Arbeit im Krankenhaus Anholt den ersten Kontakt zu den Clemensschwestern. Zusammen mit Schwester Wiltrudis ist die 83-Jährige inzwischen die letzte von einst rund 30 Clemens-Schwestern im Hospital. Neben den seelsorglichen Aufgaben betreut Schwester Plautilla die Krankenhauskapelle, bereitet die Gottesdienste vor, sorgt für Kerzen und frischen Blumenschmuck - auch an der Gedenkstätte von Schwester Euthymia im Park des Hospitals, die sie täglich besucht.

Ob sie einmal Schwester Euthymia begegnet ist? "Ich habe sie 1955 kurz vor ihrem Tod einmal gesehen, es war eine kurze Begegnung", erinnert sich die Ordensfrau. "Ich musste schmutzige Wäsche zur Waschküche bringen. Da kam Schwester Euthymia auf mich zu und sagte: 'Gib mir ruhig die Wäsche, ich versorge sie schon, du kannst sie morgen wieder abholen.' Diesen gütigen Blick werde ich nie vergessen. Sie ging liebenswürdig mit jedem Menschen um."

Als Höhepunkt ihres Lebens nennt Schwester Plautilla die Seligsprechung von Schwester Euthymia am 7. Oktober 2001 durch Papst Johannes Paul II. in Rom: "Ich durfte dabei sein." 18 Mal pilgerte sie nach Kevelaer, zu Fuß oder mit dem Fahrrad ("jetzt habe ich ein E-Bike"). Der leidenschaftliche Fußballfan freut sich schon auf die Fußball-Europameisterschaft. Ihr Tipp: "Deutschland steht im Endspiel gegen Gastgeber Frankreich und gewinnt 2 : 1."

(P.N.)
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