Dinslaken Schutz vor Mendozas Soldaten

Dinslaken · 1597 wurde die Schanze in Eppinghoven aufgeworfen.

 Sepp Aschenbach, der Vorsitzende des Heimatvereins Eppinghoven, mit der neuen Informationstafel.

Sepp Aschenbach, der Vorsitzende des Heimatvereins Eppinghoven, mit der neuen Informationstafel.

Foto: Heiko Kempken

Der Heimatverein Eppinghoven hat im Schanzenwald eine neue vierte heimatkundliche Info-Tafel aufgestellt. Sie wurde mit finanzieller Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erstellt. Die ersten drei Tafeln über die Geschichte Eppinghovens, den Scholtenhof und das Hagelkreuz finden bei Radfahrern und Spaziergängern immer neu Interesse. Die Tafel informiert über die Schanze, die vor 400 Jahren, 1597, im spanisch-Niederländischen Krieg als Schutz vor den Soldaten des Spanischen Admirals Mendoza aufgeworfen wurde. Seine Truppen brachten damals Tod und Zerstörung in die Region. Unter anderem wurden Haus Endt und Haus Wohnung sowie die Kirche in Götterswickerhamm und viele Gehöfte geplündert und zerstört. Viele Bewohner zogen sich in die Wälder zurück zum Teil bis nach Kirchhellen und kehrten erst nach Jahren zurück.

Die Schanze lag damals in einem Sumpfgebiet, das bis zum Rotbach reichte. An die heutige Schanzenstraße dachte noch niemand. Sie wurde erst in den 1920er Jahren gebaut. Der Graben der Anlage wurde durch den Graben gespeist, der bis in die 1940er Jahre am Rande des Schanzenwaldes entlang lief. Nach dem Bau der Emscher ist er trocken gefallen. Im Laufe der Jahre haben sich die Gräben mit Erde gefüllt. Der Hügel blieb zurück, der sogenannte Dachsberg, vor 100 Jahren noch fünf Meter hoch. Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Baumaterial abgetragen.

Heute lässt sich die Schanze nur noch erahnen. Einige Unebenheiten gleich zu Beginn des Weges weisen auf sie hin. Die Erinnerung an die Schanze lebte aber über Jahrhunderte fort. Schanzenwald, Schanzenpad und die Schanzenstraße wurden nach ihr benannt.

(RP)
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