Unsere Woche Saubere Luft ist in unser aller ureigenstem Interesse

Dinslaken · In der Innenstadt ist noch einiges zu verbessern. Die Pläne müssen frühzeitig kommuniziert und den Bürgern erläutert werden.

Erleichtert aufgeatmet haben werden in dieser Woche die Besitzer von Diesel-Fahrzeugen in Dinslaken. Und sicherlich haben sie erfreut zur Kenntnis genommen, dass die Stadt Dinslaken nicht die Absicht hat, Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge zur Luftreinhaltung zu verhängen, obwohl das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Möglichkeit dazu eröffnet hat. In Dinslaken wurde 2016 der zulässige Grenzwert bei der Stickoxidbelastung, der bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt, überschritten, er lag im Jahresmittel bei 43. Neuere Daten für 2017 sind noch nicht bekannt, erwartet werden sie für das Frühjahr. Dann wird sich zeigen, ob es weiterhin eine Grenzwertüberschreitung gibt oder ob eine Verbesserung eingetreten ist. Fahrverbote wären für die davon betroffenen Autofahrer eine Katastrophe, denn sie haben sich diese Fahrzeuge in der festen Überzeugung gekauft, dass sie diese die nächsten Jahre nutzen können. Und nicht jeder von ihnen hat das Geld, seinen Diesel durch ein anderes Fahrzeug, sei es mit Benzin-, Elektro- oder Hybridmotor, zu ersetzen.

Auch wenn in Dinslaken nicht an die Einführung von Diesel-Fahrverboten gedacht wird, so darf dies keinesfalls bedeuten, dass die Problematik damit ad acta gelegt werden kann. Die Menschen, die sich für eine reinere Luft stark machen, fordern dies zu Recht - in unser aller Interesse. Deshalb ist es wichtig, dass die Stadt Dinslaken durch verschiedene Maßnahmen, wie Lkw-Verkehrsverbote auf bestimmten Straßen und Einrichtung von Umweltzonen, zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt. Zudem setzt sich die Kommune dafür ein, andere Mobilitätskonzepte weiterzuentwickeln. Dazu gehört die Förderung des Radverkehrs, Dinslaken will Fahrradstadt werden. Ganz wichtig: der Öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV), der eine wirkliche Alternative zum Individualverkehr darstellen sollte - da gibt es noch einigen Verbesserungsbedarf.

Zum Besseren soll sich die Dinslakener Innenstadt entwickeln. Daran arbeitet die Verwaltung schon seit Jahren, und sie kann auf einige Erfolge auf diesem Gebiet verweisen. Als Beispiel sei die Anbindung Neutor über den Rutenwall an die Altstadt genannt. Nicht allen gefällt das Erreichte, doch so manchem Kritiker entfuhr auch mal ein anerkennendes "Gar nicht so schlecht". Die Entwicklung der City wird weiter forciert, etliche Projekte stehen an. Was könnte aus dem Kreisverkehr Friedrich-Ebert-Straße gemacht werden? Seine Bestimmung kann es nicht sein, dass dort die Straßenbahn durchfährt und in der Weihnachtszeit ein Tannenbaum steht. Der Platz an der Post könnte mehr als ein Parkplatz sein. Notwendig ist es, dass die Stadt ihre Pläne frühzeitig kommuniziert, im Detail erläutert, Hintergründe darlegt und die Bürger eng einbindet.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: heinz.schild@rheinische-post.de

(RP)
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