Dinslaken Rennbahn: Stadt soll Gebäude übernehmen

Dinslaken · Die Stadt soll für 1,7 Millionen Euro die Gebäude auf dem Trabrennbahngelände vom Insolvenzverwalter übernehmen und die Erbpachtverträge mit dem insolventen Rennverein für die Grundstücke, auf denen sie stehen, auflösen. So hat es gestern der Rat nach eineinhalbstündiger Sitzung hinter verschlossenen Türen mit großer Mehrheit bei fünf Gegenstimmen und drei Enthaltungen beschlossen.

Zudem machte der Rat den Weg frei, das Gelände östlich der Bärenkampallee an ein Dinslakener Investoren-Duo weiterzugeben, dass es bebauen will. Das Geschäft wird – die Investoren stehen in den Startlöchern – der Stadt rund 2,4 Millionen Euro einbringen. Mit dieser Entscheidung folgte der Rat dem Vorschlag der Verwaltung.

Die FDP, die nach RP-Informationen weiterhin dafür plädierte, einen Versuch zu unternehmen, deutlich preiswerter an die Gebäude zu kommen, konnte sich demnach nicht durchsetzen. Auf Wunsch der Liberalen war zu der nichtöffentlichen Sitzung Sparkassendirektor Ulrich Schneidewind eingeladen worden. Die Sparkasse ist die Gläubigerin des Rennvereins, deren Forderungen – weil so im Grundbuch abgesichert – als erste aus der Konkursmasse erfüllt werden. Idee der FDP war es, mit der Sparkasse eine so genannte Ausbietungsgarantie zu vereinbaren. Die Stadt hätte dabei garantieren sollen, dass die Sparkassenforderungen erfüllt werden, dafür aber erheblich weniger ausgeben müssen als die besagten 1,7 Millionen Euro.

Offenbar sorgte aber der Sparkassendirektor mit seiner Stellungnahme bei der Ratsmehrheit für die Erkenntnis, dass ein solcher Weg, weil für die Stadt letztlich zu risikoreich, nicht gegangen werden kann.

Ob die gestrige Entscheidung dazu führt, dass es weiterhin Trabrennsport in Dinslaken geben wird, ist offen. Immer noch besteht die Bereitschaft, die Gebäude und den Rest des Geländes an den neuen Rennverein zu verpachten, damit der wieder Rennen organisieren kann. Voraussetzung ist, dass der Verein einen tragfähig scheinenden Wirtschaftsplan vorlegen kann. In der Ratssitzung am 3. März steht das Thema wieder auf der Tagesordnung.

(RP)
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