Voerde Pfarrer Gisbert Meier ist seit 25 Jahren in seiner Gemeinde

Voerde · Das Ortsjubiläum wird morgen ab 18.30 Uhr im Abendgottesdienst in der evangelischen Kirche in Spellen gefeiert.

 Einen Schwerpunkt seines Aufgabenfeldes in der Gemeindearbeit sieht Pfarrer Gisbert Meier in der Diakonie.

Einen Schwerpunkt seines Aufgabenfeldes in der Gemeindearbeit sieht Pfarrer Gisbert Meier in der Diakonie.

Foto: privat

Ein Vierteljahrhundert in einer Gemeinde - Gisbert Meier, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Spellen-Friedrichsfeld, liegt damit nicht unbedingt im Trend schnelllebiger Zeiten. Doch er blickt, wie er selbst sagt, zufrieden auf die vergangenen 25 Jahre zurück.

Gisbert Meier wurde 1957 im Westerwald geboren und machte auf einem kirchlichen Gymnasium in Herchen an der Sieg sein Abitur. Ein Jahr Zivildienst und eine halbjährige Tätigkeit als Briefträger schlossen sich an. Ursprünglich wollte er Forst- und Landwirtschaft studieren, aber geprägt von seinem christlichen Elternhaus und der aktiven Jugendarbeit in seiner Heimatgemeinde wählte er die Theologie. Das Studium absolvierte er in Bonn, Wuppertal und Heidelberg. Es war Gisbert Meier immer klar, dass er in einer Gemeinde arbeiten möchte. Während seines Hilfsdiensts als Pastor in Mülheim-Heißen wurde er auf die Ausschreibung der vakanten Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Spellen-Friedrichsfeld aufmerksam. Er schildert seine Entscheidung so: "Ich fuhr nach Spellen, schaute mir den Ort an. Ich schloss die ländliche Gegend sofort in mein Herz und freute mich, dass das Presbyterium sich für mich entschied".

Wichtig sind ihm, neben dem sonntäglichen Gottesdienst, das Taizé-Gebet und verschiedene Meditationsformen. Zu einem Schwerpunkt seiner Gemeindearbeit gehört die Wahrnehmung der Tiere als Mitgeschöpfe der Menschen. Er möchte das Bewusstsein für die Tiere wecken. Dazu zählt er auch die alljährlichen Gottesdienste auf dem Bauernhof, unterstützt von den Landfrauen Voerde. Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Diakonie. In einem Zusatzstudium "Diakoniewissenschaften" in Heidelberg wurde ihm der Schwerpunkt "Gelebter Glaube als Diakonie" als wichtiges Standbein der Gemeindearbeit vermittelt: "Als Christen sind wir verpflichtet, allen Menschen - ob Muslime, Juden oder ohne Religion - in Notlagen zu helfen", so Gisbert Meier. "Die Hilfsbereitschaft auf dem Land ist immer noch groß", erzählt er. "Erfreulich ist auch", fährt er fort, "dass in den ländlichen Vereinen die Kirche noch vorkommt, etwa beim Deichfest des Bürgerschützenvereins Mehr-Ork-Gest, das immer mit einem Gottesdienst beginnt. Für die Ökumene gilt, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist wichtig, dass wir die Dinge, die wir schon gemeinsam machen, weiter entwickeln. Leider hat sich die Akzeptanz der Kirche in den letzten Jahren stark verändert. Viele Leute sehen nicht mehr, wofür die Kirchen stehen und wie viele Leute sich ehrenamtlich für die Kirche und in der Kirche einsetzen".

Ein einschneidendes Erlebnis in den 25 Jahren war für Gisbert Meier der Überfall auf ihn. Er durfte hier eine Welle von Anteilnahme in der Gemeinde erfahren. "Das hat mir das Wohlwollen der Gemeinde deutlich gemacht ."

Das 25-jährige Ortsjubiläum, das Gisbert Meier schon Ende des vergangenen Jahres beging, wird morgen im Abendgottesdienst ab 18. 30 Uhr in der Evangelischen Kirche zu Spellen gefeiert. Im Anschluss gibt es einen Imbiss und Gespräche im Gemeindehaus.

(RP)
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