Dinslaken "Parkplatzangebot in Dinslaken ist ausreichend"

Dinslaken · Gutachter kommen zu einem Ergebnis, das so manchen überraschen dürfte.

 Am Rutenwall findet man eigentlich immer einen Parkplatz. Aber die Anwohner haben Probleme mit den Parkzeiten.

Am Rutenwall findet man eigentlich immer einen Parkplatz. Aber die Anwohner haben Probleme mit den Parkzeiten.

Foto: Heiko Kempken

"Das geschieht selten, dass ich bei einer Bürgerversammlung allen Bürgern die Hand reichen kann", waren gestern die einleitenden Worte des Dinslakener Baudezernenten Dr. Thomas Palotz bei der Informationsveranstaltung zum Parkraumkonzept für Dinslaken. Nur ein Dutzend Bürger war zu dem Abend gekommen. Das Bochumer Verkehrsingenieurbüro Brilon, Bondzio, Weiser war mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt worden, das darstellte, wann und wie intensiv welche Straßen in Dinslaken zum Parken genutzt werden. Der untersuchte Bereich ist dabei 97 Hektar groß und wird von der Blücherstraße, Wasserstraße, Kreuzstraße, Heinrich Nottebaum-Straße, Hans-Böckler-Straße, Karlstraße und den Bahnschienen umrissen. Mit über 60 Mitarbeitern hat das Büro im Herbst 2015 zu verschiedenen Zeitpunkten die Daten von 2750 Stellplätzen an Straßen und auf Parkflächen, 550 Parkplätzen in der Neutor-Galerie, 240 Parkplätzen in der Tiefgarage unter dem Rathaus und 40 Stellplätzen in der Garage unter der Bibliothek erfasst - sowohl werktags, tags und nachts sowie samstags.

Für manchen Autofahrer erstaunliches Ergebnis: Es gibt "ein insgesamt ausreichend Stellplatzangebot" in der Innenstadt. Oder, wie Frank Weiser vom Ingenieurbüro formulierte: "Es gibt genügend Parkplätze, aber nicht dort, wo man sucht." Gesucht wird vor allem dort, wo das Parken möglichst kostenlos ist.

Im zentralen Bereich der Innenstadt etwa sind zu keinem Zeitpunkt an einem normalen Werktag die Parkplätze komplett ausgelastet. Zu den Spitzenzeiten - vormittags zwischen 10 und 11.30 Uhr und nachmittags zwischen 15.30 und 17 Uhr - sind maximal 80 Prozent der Parkplätze in der Innenstadt belegt, zudem parken die Leute nur kurz. Eng wird es nach der Grafik des Büros allenfalls mal auf dem Platz am Neutor. Am Rutenwallweg (Auslastung höchstens 70 Prozent) und auch an der Bahnstraße hingegen war noch Platz. Vor allem in den öffentlichen Garagen war noch Luft nach oben. Die Frage ist nur, welche Schlussfolgerungen man aus den vielen Daten zieht, so Weiser. "Gibt es eine bestimmte Gruppe, die besser gestellt werden sollte: Anwohner, Kunden oder Menschen, die in der Innenstadt arbeiten?" Oder sollte man bestimmte Szenarien fördern: klimafreundliche oder stadtfreundliche Mobilität oder das Konzept "mit dem Auto in die Stadt"? Bei den Antworten auf diese Fragen sind auch die Bürger gefragt. Sie sollen weiter am Parkkonzept mitwirken: Bei Workshops, die nach der Sommerpause veranstaltet werden sollen. Und auf einer Homepage, die am Samstag freigeschaltet wird: dinslaken.bbwgmbh.de

(aha)
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