Dinslaken. Offene Ganztagsschulen: Die Qualität stimmt

Dinslaken. · Stadt Dinslaken ist über die Kritik der Wohlfahrtverbände verwundert.

Die sechs großen Träger der Wohlfahrtspflege, die in Nordrhein-Westfalen zu 80 Prozent die Betreuung in den Offenen Ganztagsschulen leisten, schlagen nach Medienberichten Alarm. Sie warnten vor einem "Kollaps beim Betreuen von Grundschulkindern" und redeten davon, die Zeit mit den Mädchen und Jungen nur tot zu schlagen, weil es in vielen Kommunen an einer angemessenen finanziellen Förderung fehle. In der Dinslakener Stadtverwaltung haben solche Berichte Verwunderung ausgelöst.

"In enger Abstimmung mit den örtlichen Trägern und den Schulen haben wir Anfang 2014 eine Vereinbarung zur Qualitätssicherung und zur qualitativen Steigerung getroffen", sagt die Erste Beigeordnete Christa Jahnke-Horstmann.

Das beziehe sich auf das Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot im Offenen Ganztag. Im zuständigen Geschäftsbereich sprudelten die Kernpunkte dieser Vereinbarung auf Nachfrage nur so heraus.

In Dinslaken wurden die Stundebudgets für die Betreuungsgruppen erhöht, insbesondere mit Blick auf die Anforderungen bei rhythmisierten Ganztagsklassen. Das gilt auch da, wo Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf erkannt werden.

Festgelegt, sagt die Stadt, sei zudem die Qualifikation der pädagogischen Fachkräfte und deren Fortbildung. Für Koordination- und Leitungsaufgaben seien zusätzliche Stunden festgelegt worden.

Aus dem gesamten Maßnahmenbündel, hieß es weiter, würden im Rahmen der vereinbarten Stundenbudgets, die zu einem festgelegten Anteil zur Beschäftigung von Fachkräften führten, die Personalkosten der Träger des Ganztages in vollem Umfang übernommen. Darüber hinaus würden auch Kosten für Sachausgaben, Beschäftigung zusätzlicher Honorarkräfte oder Küchenhilfen sowie Regiekosten der Träger durch pauschale Beträge gedeckt. Die Finanzierung des Offenen Ganztages erfordere über die Landesmittel und die Elternbeiträge hinaus hohe zusätzliche Eigenmittel der Stadt.

"Durch die getroffene Vereinbarung wird sichergestellt, dass die Träger ein attraktives, qualitativ hochwertiges und umfassendes Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebot gewährleisten", heißt es im Fachdienst Schule.

Das alles orientiere sich an dem jeweiligen Bedarf der Kinder sowie deren Eltern. Ziel sei, die individuelle, ganzheitliche Bildung von Kindern, die Entwicklung ihrer Persönlichkeit, der Selbst- und Sozialkompetenzen, ihrer Fähigkeiten, Talente, Fertigkeiten und ihr Wissenserwerb.

Als Inhalte der Vereinbarung hervorgehoben werden unter anderem die Randstunden- und Ferienbetreuung, Verabredungen zur Zusammenarbeit im Umgang mit Konflikten, Sicherheits- und Aufsichtsfragen, eine Intensivbetreuung und das Mitwirken der Eltern.

"Aspekte wie beispielsweise das Einbinden und Angebote der Jugendhilfe, Hilfen zur Erziehung oder der Schulsozialarbeit im Rahmen des Offenen Ganztages, die Inklusion im Ganztag und die Fortbildung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ebenso ein gesicherter, fester Bestandteil", sagte Beigeordnete Christa Jahnke-Horstmann.

(RP)
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