Dinslaken Naturschutzbund fordert ein Ersatz-Laichgewässer

Dinslaken · Kreis Wesel arbeitet nach Aussage der Stadt Dinslaken an einem Konzept für die Ober-Lohberg-Allee.

 Die Ober-Lohberg-Allee im Bereich des Kreisverkehrs Bergerstraße. Das Tempo-30-Schild, das früher dort stand, ist entfernt worden.

Die Ober-Lohberg-Allee im Bereich des Kreisverkehrs Bergerstraße. Das Tempo-30-Schild, das früher dort stand, ist entfernt worden.

Foto: Heinz Schild

Peter Malzbender, Vorsitzender der Kreisgruppe Wesel des Naturschutzbundes (Nabu), appelliert an die Autofahrer, auf der Ober-Lohberg-Allee nicht zu rasen. Er fordert die Verkehrsteilnehmer auf, die dort vorhandene Beschilderung zu beachten, die auf die Krötenwanderung hinweist. "Etwas Rücksichtnahme dient hier dem Amphibienschutz", sagt Malzbender.

Krötenfangzäune sollen dort verhindern, dass die Amphibien die Ober-Lohberg-Allee auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer überqueren und überfahren werden. An den Zäunen fallen sie in Fangeimer und werden morgens und spät abends zu ihrem Laichgewässer gebracht. Abends wird diese Aufgabe von Nabu-Mitgliedern übernommen, morgens von Kräften der Biologischen Station. Der DIN-Service greife morgens unterstützend ein, so Stadtsprecher Marcel Sturm, die Mitarbeiter würden die Kröten auf die andere Seite tragen. Im Anschluss an diese Tätigkeit seien die früher dort stehenden Tempo-30-Schilder durch orangefarbene Streifen außer Kraft gesetzt worden. "In der Zeit von Ende Januar bis vor rund einer Woche war die 30 auf der Ober-Lohberg-Allee wegen zahlreicher Zaun-Kontroll-Arbeiten an der Strecke aktiviert", so Sturm. Vor einer Woche habe dann die eigentliche Sammelaktion begonnen. Inzwischen wurden die Tempo-30-Schilder entfernt Die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist 70, eingeschränkt durch die beiden Verkehrszeichen Gefahren- und Baustelle.

Die Nabu-Kräfte notieren bei ihren Einsätzen auch Art und Geschlecht der Amphibien. Durch diese Grundlagenarbeit weiß man, dass 90 Prozent der Amphibien Erdkröten sind, doch gibt es dort auch Teichmolche, die seltenen Kammmolche sowie Wasserfrösche. Im vergangenen Jahr, so Peter Malzbender, wurden rund 1600 Amphibien zu ihrem Gewässer getragen. "Wir machen dies, um die Population zu erhalten." Er kritisiert, dass im Zuge des Baus der Ober-Lohberg-Allee kein Ersatz-Laichgewässer geschaffen worden ist. Die Stadt bestätigte, dass ein Krötenleitsystem samt Ersatz-Laichgewässer an der Ober-Lohberg-Allee fehlt. "Dazu arbeitet der Kreis Wesel aktuell an einem Konzept", so Marcel Sturm.

(hsd)
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