Dinslaken/Voerde Naherholung entlang des Bachlaufs

Dinslaken/Voerde · Die Rotbachroute führt rund 20 Kilometer am namensgebenden Gewässer entlang und hat dabei einiges zu bieten. Neben dem reinen Naturerlebnis gibt es auch Informationen zum Bach und zur Geschichte der Wassernutzung.

Dinslaken/Voerde: Naherholung entlang des Bachlaufs
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Man muss sie schon etwas suchen, die Mündung des Rotbachs. Etwas versteckt liegt sie ganz in der Nähe des Kraftwerks Voerde in Möllen in einem Waldstück verborgen. Steinerne Stufen führen hier die Böschung des Bachgrabens hinunter auf eine Brücke, von der aus man - zwischen Bäumen hindurch - einen Blick auf die Mündung des kleinen Bachs hat. Die Mündung des Gewässers und das nahegelegene Rheindorf Götterswickerhamm markieren das Ende der Rotbachroute, die dem Verlauf des Baches folgt.

Und ganz egal, ob man die Tour von Bottrop-Grafenmühle, der Quelle des Rotbachs, der Mündung in Voerde oder von einer anderen Stelle aus startet: es lohnt sich. Von der Mündung aus führt der Weg durch den Wohnungswald in Richtung Dinslaken. Auch im Herbst oder Winter kann man im Wald die Stille der Natur genießen. Von dessen Ausgang geht es weiter in die Dinslakener Altstadt. Hier laden Eisdielen und Cafés zu einer Ruhepause ein, bevor die Tour entlang des Baches weitergeht. Einen Kontrast zum Wohnungswald und der Bachmündung am Rhein bekommt man hier zu sehen: Denn der Bachlauf führt zum ehemaligen Walzwerk und damit in ein Gebiet das ganz klar von der Industrie geprägt wurde.

Weiter geht es in Richtung Hiesfeld, und hier lohnt es sich, am Mühlenmuseum nach einer der grünen Säulen Ausschau zu halten. Diese sind nämlich mit Schautafeln versehen, die vom Lippeverband aufgestellt wurden und Informationen zur Geschichte von Bach und Wasser in der Region bieten. "Mächtige Landesfürsten verteilten über Jahrhunderte die Rechte zur Nutzung der natürlichen Wasserkräfte", kann man dort erfahren.

So galt für die Wassermühle bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts der "Mühlenbann": Die Hiesfelder mussten ihr Korn zum Mahlen zur damaligen Dorfmühle an der Sterkrader Straße bringen. Nachdem dieser Bann von Napoleon aufgehoben wurde, ergaben sich allerdings ganz andere Schwierigkeiten. "Der Betrieb der Mühlen war aber weiterhin abhängig vom Wasserstand in den Bächen und genau hier lag das Problem des Rotbachs. Denn in trockenen Sommern führte er kaum mehr Wasser als eine Dachrinne", kann man auf der Informationstafel des Lippeverbandes lesen. Ganz in der Nähe, etwa auf der Hälfte der Route zwischen dem Rhein und Bottrop-Grafenmühle, liegt der Rotbachsee.

Auch wenn der Lippeverband hier gerade die Wehranlage umbaut und eine Rechenreinigungsmaschine einbaut und daher ein Bagger das Landschaftsbild ziert, bietet der Rotbachsee viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

Nicht nur Radfahrer sind hier unterwegs, sondern viele Menschen nutzen den Weg um den Stausee auch für Spaziergänge. Der Angelverein ist hier zuhause Auch Jogger lassen sich hier regelmäßig antreffen und im Winter kommen Menschen zum Rodeln und Schlittschuhlaufen an den See.

Der 1976 errichtete See hat allerdings noch eine wichtige Funktion, wie sich an seinem Ufer auf einer Infotafel nachlesen lässt: "Der Rotbachsee ist genau genommen eine Talsperre, die durch einen Damm aufgestaut ist. Dadurch kann der See bei Hochwasser weiter aufgestaut werden und hat damit eine wichtige Funktion für die Hochwassersicherheit in Hiesfeld und weiteren Teilen von Dinslaken." Aber man kann hier auch einfach Sonnenuntergänge genießen.

Weiter geht es nun in Richtung Bottrop, wo im "Dreiländereck" zwischen Oberhausen, Dinslaken und Kirchhellen, der Schwarzbach in den Rotbach fließt. Und weiter durch den Hiesfelder Wald, in dem man dem Bach in einer natürlichen Umgebung mit dem Fahrrad oder zu Fuß folgen kann. Bis man schließlich den Ort erreicht, an dem der Rotbach zum Rotbach wird: Bottrop-Grafenmühle. Hier warten zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung auf die Besucher, von Restaurants bis hin zur Minigolfanlage. Die können Reisende auf der Rotbachroute auch am anderen Ende der Strecke in Götterswickerhamm finden. In welche Richtung man sich auf den Weg macht, um entlang des Rotbachs auf Entdeckungsreise zu gehen, ist zumindest in dieser Hinsicht egal.

(fla)
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