Voerde Musikschule Voerde bangt um ihre Existenz

Voerde · Sollte der städtische Zuschuss wegfallen, könnte nur privates Engagement wie ein Förderverein die Schule retten.

 Die Musikschule erfüllt nicht nur einen Bildungsauftrag, sie bereichert auch das Kulturleben wie hier das Orchester mit der "Sommernachtstraum".

Die Musikschule erfüllt nicht nur einen Bildungsauftrag, sie bereichert auch das Kulturleben wie hier das Orchester mit der "Sommernachtstraum".

Foto: Markus Joosten

Zwei Säulen tragen die Verwaltung der Musikschule Voerde: das Sponsoring der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe und ein Zuschuss der Stadt Voerde. Letzterer droht nun wegen der vorläufigen Haushaltsführung, in der sich die Stadt befindet, wegzubrechen. Für die als gemeinnütziger Verein geführte Schule könnte dies das Aus bedeuten: "Ohne den Zuschuss als eines unserer beiden Standbeine sind wir lahm gelegt", sagt Martina Reimann, seit gut sieben Jahren die erste Vorsitzende der Musikschule.

Martina Reimann arbeitet ehrenamtlich, wie der komplette Vorstand. Ihr Ziel, das bislang auch in der 15-jährigen Geschichte der Musikschule erreicht wurde: die schwarze Null. Sie wurde erreicht, weil der Verein seine Verwaltung so schlank hält wie nur möglich.

Denn die Einnahmen aus den Entgelten der aktuell 180 Schülerinnen und Schüler fließen vollständig in die Honorare der 16 Dozenten, die mit einem breiten wie qualifizierten Angebot von Violine und Cello bis zu E-Gitarre und Samba-Percussion die musikalische Nachwuchsförderung in Voerde gewährleisten.

4383 Euro Zuschuss im Jahr erhält die Musikschule seit 2011 von der Stadt. Zuvor waren es 4870 Euro. Die Kürzung vor fünf Jahren fing damals noch die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe auf, indem sie ihr Sponsoring von 2500 Euro auf 3000 Euro erhöhte. Mit diesen beiden Beträgen stemmt die Musikschule ihre komplette Verwaltung: von der Haftpflicht-, der Unfall- und Instrumentenversicherung über die Pflege und Anschaffung neuer Instrumente und die Aufwendungen für die gesamte Büroarbeit bis hin zu Werbe- und Druckkosten. Die Büroarbeit, die Gestaltung von Flyern und Plakaten und die Pflege der Homepage werden ehrenamtlich geleistet.

Aus dem Verwaltungsetat werden auch die Kosten der Ensembleleitungen gestemmt: Neben dem Orchester gibt es acht feste Ensembles, in dem die Schülerinnen und Schüler das auch hinsichtlich der Entwicklung von sozialer Kompetenz so wichtige Zusammenspiel praktizieren können. Einsparungsmöglichkeiten sind in diesem straffen Verwaltungsetat kaum noch möglich. Sollte der städtische Zuschuss nun wirklich entfallen, könnte nur privates Engagement wie ein Förderverein die Musikschule am Leben halten.

Martina Reimann erwägt Überlegungen in diese Richtung, sagt aber auch ganz klar: "Die Stadt hat auch einen Bildungsauftrag, den sie zu erfüllen hat."

(RP)
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