Dinslaken/Voerde Müll wird immer mehr zum Ärgernis

Dinslaken/Voerde · Nicht nur in den Sommermonaten lassen viele Ausflügler und Bürger ihren Abfall in der Landschaft einfach liegen. Die Kontrollmöglichkeiten der Kommunen sind begrenzt und hängen vom zur Verfügung stehenden Personal ab.

 Wilfried Krüssmann aus Hünxe ärgerte sich bei seinem gestrigen Radausflug auf dem Deich zwischen Walsum und Voerde über den Müll, der dort herumlag. Der Schützenplatz in Hünxe soll auch ganz schlimm aussehen, denn die Gemeinde schicke nur noch einmal in der Woche Leute zum Aufräumen raus.

Wilfried Krüssmann aus Hünxe ärgerte sich bei seinem gestrigen Radausflug auf dem Deich zwischen Walsum und Voerde über den Müll, der dort herumlag. Der Schützenplatz in Hünxe soll auch ganz schlimm aussehen, denn die Gemeinde schicke nur noch einmal in der Woche Leute zum Aufräumen raus.

Foto: Martin Büttner

Sobald die Temperaturen sommerliche Grade erreicht haben, nutzen viele Menschen dies, um sich ein schönes Plätzchen im Freien zu suchen, dort den Sonnenschein zu genießen, zu essen und zu trinken. Doch so macher Zeitgenosse lässt seinen Müll anschließend einfach liegen oder schmeißt ihn achtlos irgendwo hin - auch wenn ein Abfallbehälter in nächster Nähe steht. Im vergangenen Monat noch hatte die Stadt Dinslaken die fast eine Woche andauernde Reinigungsaktion "Picobello - Dinslaken räumt auf" veranstaltet, an der sich 49 Gruppen, insgesamt rund 1400 Bürger jeden Alters beteiligten und weggeworfenen Müll einsammelten. Da es die erste Aktion dieser Art war, hatten Sponsoren attraktive Preise für die Teilnehmer ausgesetzt, die inzwischen verlost worden sind. Im Dinslakener Rathaus geht man davon aus, dass die erfolgreich verlaufene Aktion wiederholt wird, wenn auch in etwas abgespeckter Form, wie Dinslakens Stadtsprecher Horst Dickhäuser gestern erklärte. Erklärtes Ziel ist es, "das Bewusstsein der Bürger dafür zu schärfen, dass Stadthygiene alle angeht".

Eine Lösung, wie man es als Kommune hinbekommen könnte, dass die Menschen ihren Müll nicht in die Landschaft werfen, kann Dickhäuser nicht anbieten. Er weiß, dass in Großstädten, wo so genannte Grill- oder Müllsheriffs unterwegs sind, deren Einsatz nicht von durchschlagendem Erfolg ist. Die Möglichkeiten, städtisches Ordnungspersonal im Außendienst einzusetzen und kontrollieren zu lassen, sind begrenzt. Je intensiver kontrolliert wird, desto höher werden die dafür anfallenden Kosten. "Um ein dichtes Kontrollnetz über das Stadtgebiet zu legen, fehlt uns das Personal", sagt Dickhäuser. Ordnungsamtsmitarbeiter sind in der Sommerzeit unterwegs und kontrollieren besonders an den Orten, von denen man weiß, dass dort gerne Müll zurückgelassen wird. Die Ordnungshüter haben die Möglichkeit, wenn sie jemanden bei einem gravierenden Verstoß erwischen, ein Verwarngeld zu verhängen. In der Regel versuchen sie sie allerdings, die "Übeltäter" zu überzeugen, ihren Müll mitzunehmen und belassen es bei einer mündlichen Verwarnung, so Dickhäuser.

Auch in Voerde gibt es Plätze, die stärker verdreckt werden, dazu gehört beispielsweise der Parkplatz am Storchennest in Götterswickerhamm. Und so mancher Anglertourist am Rhein lässt seinen Müll am Wasser zurück. "Das Umweltbewusstsein bei dem ein oder anderen lässt leider zu wünschen übrig", bedauert die Voerder Ordnungsdezernentin Simone Kaspar. Sie weiß, dass mit dem Appell, den eignen Müll mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen, nicht jeder zu erreichen ist. Die Kommune passt die Kontroll- und Reinigungsfrequenzen an, wenn sich die Notwendigkeit dazu abzeichnet. "Erhalten wir einen Hinweis, sind wir schnell vor Ort, um Abhilfe zu schaffen", so Kaspar. Doch auch sie verweist auf die begrenzen personellen Kapazitäten, die es nicht ermöglichen, überall präsent zu sein. Vor Ort gehen sie Außendienstmitarbeiter auf die Menschen zu, sprechen sie an und erklären ihnen den Sachverhalt, statt gleich ein Verwarngeld zu verhängen. "Der Außendienst reagiert mit Augenmaß, wir schießen nicht mit Kanonen auf Spatzen", sagt die Beigeordnete Simone Kaspar.

(RP)
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