Dinslaken Mit der Bratsche Bruder Jakob wecken

Dinslaken · "Tag der Musik" im Gustav-Heinemann-Schulzentrum weckte bei den jungen Besuchern Lust aufs Musizieren.

 Auch das Jugendblasorchester Drevenack stellte sich den musikinteressierten Besuchern vor.

Auch das Jugendblasorchester Drevenack stellte sich den musikinteressierten Besuchern vor.

Foto: Heinz Kunkel

Während der Notenständer kurzerhand zum Segel umfunktioniert wird, schrubben die ersten Schiefen Spieler das Deck und andere schauen auf das weite Meer. An diesem Samstagnachmittag wird die Bühne der Aula im Gustav-Heinemann-Schulzentrum zum Schiff des berühmt-berüchtigten Kapitän Hook, auf dem es ganz schön musikalisch zugeht. Jedes Kind, das Lust hat, darf auf die Bühne und gemeinsam mit den Schiefen Spielern das Piratenlied singen und dazu tanzen.

"Ihr habt eure Eltern aber nicht ordentlich im Griff", ruft nach einer ersten Probe Leiterin Birgit Uhlig den Kindern zu. Denn die Eltern müssen sich natürlich auch ducken, damit Hook sie nicht kriegt. Nach kurzer Zeit ist der Einblick in eine Gesangsstunde der Schiefen Spieler schon beendet und alle Kinder rufen fröhlich: "Eins, zwei, drei - der Kinderchor ist jetzt vorbei."

Vorbei ist aber noch längst nicht der Tag der Musik, den Stefan Hutmacher vom Fachdienst Kultur gemeinsam mit 17 Musik- und Gesangsvereinen organisiert hat. "Die Nachwuchsarbeit ist in den Vereinen ganz wichtig und hier kann man an den verschiedenen Ständen einfach mal ins Gespräch kommen." Aber nicht nur das - neben den Infoständen und den Konzerten in der Aula bieten die Klassenräume an diesem Tag Möglichkeiten, mal ganz neue Instrumente selbst auszuprobieren. "Habt ihr schon mal in eine leere Flasche gepustet?", fragt Pia Marecek vom Jugendblasorchester Drevenack 1979 die neunjährige Svea und ihre Freundin. Ähnlich funktioniert nämlich das Spielen einer Querflöte - das probiert Svea, die sonst Geige spielt, direkt aus und es klappt auch schon ganz gut. Ein Raum weiter sitzt die sechsjährige Vivien an einem Akkordeon des Akkordeon-Orchesters 1980 Dinslaken/ Oberhausen und drückt munter die Tasten.

"Ich weiß schon, wo das C ist", erzählt sie stolz und spielt ihr erstes kleines Lied. Danach will sie aber auch weiter: "Kann ich jetzt mal eine Gitarre ausprobieren?", fragt sie ihre Mutter und weiter geht's zum Raum des Mandolinenvereins Harmonie 1931. Der ist allerdings gerade ziemlich leer, denn der Verein hat seinen Auftritt auf der Bühne. "Wir spielen heute einen kleinen Auszug aus unserem Konzert Facettenreiche Zupfmusik", begrüßt Leiter Michael Jakob das kleine Publikum. Mit den leichten Klängen eines japanischen Liedes fasziniert der Verein und Melodien von "Über den Wolken" und "Ich war noch niemals in New York" überzeugen selbst diejenigen, die sonst nicht gerne Schlager hören. Währenddessen versucht sich Svea im nächsten Raum an einer Bratsche. Burkhard Tillmann von der Musikschule Voerde zeigt eine ausgewachsene Bratsche und gemeinsam spielen sie spontan "Bruder Jakob". Vivien trommelt derweil mit Andre Maurmann von der Musikschule Music Live auf einem Schlagzeug. Die Besucher sind begeistert von der musikalischen Vielfalt und gerade deshalb hofft Stefan Hutmacher, dass dem ersten Dinslakener Tag der Musik noch viele weitere folgen werden.

(RP)
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