Voerde Marktplatz-Umbau: Hoffnung und Skepsis

Voerde · Unterschiedlich sind die Reaktionen und Erwartungen der Einzelhändler am Voerder Rathausplatz.

 Der Voerder Rathausplatz wird umgestaltet und soll attraktiver werden, davon sollen auch die umliegenden Geschäfte und die Markthändler profitieren.

Der Voerder Rathausplatz wird umgestaltet und soll attraktiver werden, davon sollen auch die umliegenden Geschäfte und die Markthändler profitieren.

Foto: Fröhlich

Es sieht noch chaotisch aus rund und auf dem Rathausplatz. Die Straße "Im Osterfeld" ist voraussichtlich noch bis zum 16. November gesperrt, auf dem Platz und vor den Geschäften ist teilweise nur Schotter am Boden zu sehen. Die Bagger stehen bereit. Zur Marktzeit am Dienstag stehen noch gut ein halbes Dutzend Stände vor dem beinahe komplett leerstehenden Gebäude an der Seite des Platzes. "Durch die Baustelle ist es hier ziemlich leer", sagt Markthändlerin Maria de Jesus Fonck.

Seit mehr als zehn Jahren kommt sie zum Voerder Markt, um ihre Tischdecken anzubieten. "Der Markt hier ist eigentlich mein liebster. Die Kunden sind nett und man kann mit ihnen ins Gespräch kommen", erzählt sie. Die Einschränkung durch die Baustelle hat sich bei den Markthändlern mittlerweile eingespielt. Es bleibt eine Hoffnung auf eine bessere Lage in der Zukunft. "Ich weiß nicht genau, wie der Platz später aussehen wird. Aber ich hoffe, es wird schöner werden und dann auch besser für den Markt", sagt die Markthändlerin.

Wenn Goldschmied Jörg Spelleken aus seinem Ladenfenster blickt, dann sieht er vor allem fleißige Arbeiter auf der Baustelle vor seiner Türe. "Die geben richtig Gas", sagt er. Direkt vor seiner Tür liegen schon die neuen Pflastersteine. Generell befindet er den Umbau des Platzes für notwendig. "Es war alles alt und die Beleuchtung bestand eigentlich nur aus Funzeln. Die Erneuerung war nötig", sagt er. Bisher hat er noch keine negativen Folgen der Baustelle festgestellt. "Die Kunden haben noch immer genug Parkplätze hier, und wer gezielt etwas hier einkaufen möchte, kommt auch weiterhin", sagt der Goldschmied. Optimal wäre die Maßnahme am Rathausplatz für ihn allerdings erst, wenn sich auch bei der Immobilie, die gegenüber der Geschäftszeile an der Straße "Im Osterfeld" liegt, auch etwas bewegen würde. Relativ positiv blickt Künstlerin Martina Reimann aus ihrem Atelier über den sich wandelnden Rathausplatz. "Ich habe noch nie so viele Kunden an den Läden hier vorbeilaufen sehen wie jetzt", sagt sie mit einem Augenzwinkern. Schließlich führen die Laufwege durch die Baustelle die Menschen derzeit zwangsläufig direkt an den Schaufenstern der Läden an der Straße "Im Osterfeld" vorbei. "Die Kunden fragen aber interessiert, was auf dem Platz passiert. Und die Stadt hat Prospekte verteilt, so dass ich auch Auskunft geben kann", erklärt die Künstlerin. Sie vermisst zwar momentan den Blick auf die Bäume, die bis vor kurzem noch am Rand des Platzes standen, blickt aber positiv in die Zukunft. "Ich denke, die Geschäftsleute an der Straße werden jetzt besser eingebunden. Bisher waren wir optisch vom Platz abgeschnitten."

Kritisch sieht Schuhmacher Frank Czajkowski die Baustelle. "Der Platz war nicht kaputt, ich weiß nicht, warum man den jetzt neu gestalten muss", sagt er. Das eigentliche Problem sei die beinahe leerstehende Immobilie an der gegenüberliegenden Seite des Platzes. "Solange da nichts passiert, wird auch ein Umbau nichts bringen", erklärt Czajkowski. Die Baustelle ist für ihn durchaus ein Problem. "Ich hatte nur Schotter vor der Ladentüre. Gerade ältere Kunden kamen gar nicht mehr bis hier hin", erklärt er. Zudem sorgt er sich, dass in Zukunft Parkmöglichkeiten verloren gehen. Es sind also gemischte Gefühle, mit denen die Einzelhändler auf die Baustelle und in die Zukunft blicken.

(RP)
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