Voerde Marktplatz: Ende August wird alles neu

Voerde · Vor dem Voerder Rathaus werden künftig keine Autos mehr parken. Der Platz soll zum Verweilen einladen.

 Der Voerder Rathausplatz soll schöner werden.

Der Voerder Rathausplatz soll schöner werden.

Foto: Stadt Voerde

Der Rathausplatz in Voerde wird in sechs Wochen zur Baustelle: Ende August soll mit der Neugestaltung der Fläche begonnen werden. Das teilte die Stadt gestern mit. Zunächst waren die Anwohner über den baldigen Start der Arbeiten informiert worden. Ziel der Baumaßnahme ist es, dem Platz eine Aufenthaltsqualität zu verschaffen. Dazu beitragen soll auch die Tatsache, dass die Fläche künftig autofrei sein wird. Dieser Punkt hatte zuvor für Unmut gesorgt. So forderten Anlieger aus Sorge vor Einbußen, vor dem Gebäude, in dem sich Sparkasse und Café Flair befinden, einige Stellplätze vorzuhalten. Die daraufhin abgestimmte Planung, dort die Möglichkeit zum Kurzzeitparken zu bieten, lehnte die Politik am Ende ab. Dies würde dem Plan widersprechen, einen autofreien Platz mit Aufenthaltsqualität zu realisieren.

Die Neugestaltung des Rathausplatzes ist Teil des Projekts "Voerde 2030 - Lebendige Innenstadt" und der "zunächst letzte und wichtigste Baustein der integrierten Ortskernentwicklung". Das Land NRW und der Bund fördern die Investition mit 70 Prozent. Realisiert wird die Maßnahme nach den Plänen des Dortmunder Büros "Landschaft planen + bauen NRW". Begleitet wurden die Planungen durch einen Arbeitskreis und eine "breite Bürgerbeteiligung", wie die Stadt betont. Der Platz werde mit einer neuen Oberfläche, Wasserelementen, mit Sitzgelegenheiten und Bäumen "zu einer deutlich höheren Verweilqualität" einladen. Ein Gestaltungselement stößt bei Bürgerschaft wie Politik auf Kopfschütteln: Es geht um den 14 Meter hohen Stahlkubus, an dem mittels LED-Technik die tagesaktuellen Pegelstände des Rheins bei Götterswickerhamm angezeigt werden sollen, und um den Nebelbrunnen. Stefan Schmitz (SPD) nannte beide im Herbst 2015 im Planungs- und Umweltausschuss "teure Gimmicks", die sich die Stadt aktuell nicht leisten könne.

Auf dem Rathausplatz werden großformatige Betonsteinpflaster verlegt - was damit begründet wird, dass die Fläche regelmäßig für den Wochenmarkt und einmal im Jahr für die Kirmes genutzt wird und der Untergrund und die Steine deshalb einer bestimmten Belastung standhalten müssten. In Abstimmung mit den Händlern des Wochenmarktes ist geplant, Unterflurelektranten auf dem Platz zu installieren, wie sie auch auf der Marktfläche in Friedrichsfeld in den Boden eingebracht wurden. So lassen sich lange über dem Marktplatz verlaufende Kabelbahnen vermeiden.

Die Bänke werden als "Holländerflöße" gestaltet, die einst auf dem Rhein verkehrten. Nach letzten Aussagen der Stadt von Herbst 2015 belaufen sich die Baukosten auf rund 1,23 Millionen Euro, einige Monate zuvor hatte die Kostenschätzung bei 990. 000 Euro gelegen. Die Steigerung hatte der Planer seinerzeit damit begründet, dass man anders als ursprünglich geplant beim Bodenaustausch mehr in die Tiefe gehen müsse.

Während auf dem Rathausplatz nunmehr eine Veränderung absehbar ist, liegt die Innenstadtentwicklung, deren Fortkommen unmittelbar an das große Geschäfts- und Wohnhaus geknüpft ist, weiter im wahrsten Wortsinn brach. In der politischen Beratung wurde kritisch angemerkt, dass mit der Neugestaltung des Rathausplatzes der zweite vor dem ersten Schritt getan werde. Die Stadt sieht darin indes kein Hindernis für eine Entwicklung des Gebäudes oder die Entstehung eines Neubaus an der Stelle. Der Plan zum Marktplatzumbau akzeptiere diese Optionen, machte Planungsdezernent Wilfried Limke deutlich.

(RP)
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