Dinslaken Lohbergschule: Finanzierung unsicher

Dinslaken · Die Diskussion um die Zukunft der Grundschule Lohberg hört nicht auf. Die Stadt erhält nicht die Fördermittel, die sie erhofft hat und muss nun über neue Finanzierungsmöglichkeiten nachdenken.

Im September vergangenen Jahres hat der Dinslakener Rate sich - mal wieder - entschieden, noch einen letzten Versuch zur Rettung der Lohberger Grundschule zu unternehmen. Die Schule leidet seit Jahren unter rückläufigen Schülerzahlen und darunter, dass sie eine Schule ist, die fast ausschließlich von türkischstämmigen Kindern besucht wird.

Zur Rettung der Schule hatte der Caritasverband ein Konzept erarbeitet, das vorsah, die Schule und die Kindertagesstätte eng zu vernetzen und unter intensiver Einbeziehung der Eltern das "Bildungsinnovationszentrum Sankt Marien" in Lohberg zu etablieren. Die Ratsmehrheit setzte auf dieses Konzept. Dazu sollte die Schule an der Lohbergstraße aus- und umgebaut werden. Die bei der Ratsentscheidung von der Verwaltung dafür genannte notwendige Investitionssumme von drei Millionen Euro wuchs dann rasch auf knapp 4,5 Millionen Euro - doch die Stadt hoffte aus Zuschüsse aus einem speziellen Förderprogramm des Bundes, aus dem 70 Prozent des Geldes fließen sollten. Diese Hoffnung hat sich zerschlagen, wie Rathaussprecher Horst Dickhäuser gestern bestätigte.

Zu der Frage, ob sich der Umbau der Grundschle deswegen verzögern wird und welche Auswirkungen dies auf das neue Konzept haben wird, konnte Dickhäuser definitiv noch nichts sagen. Nur so viel: "Bislang kann von einer Verzögerung noch keine Rede sein. Wir sind uns einig, dass der Umbau kommen soll und arbeiten an neuen Finanzierungsmodellen." Wenn diese gefunden seien, werde die Verwaltung diese der Politik zur Entscheidung vorlegen.

Im Rathaus liegt inzwischen ein Antrag der von den beiden früheren Grünen Malte Kemmerling und Thomas Koch gegründeten neuen Ratsfraktion "Bewegung für nachhaltige Politik" (BNP) vor. Die BNP fürchtet, dass die Sanierung der Lohberger Grundschule gefährdet sein könnte. Sie verweist darauf, dass der Rat das neue Konzept beschlossen und der Grundschule entsprechende Zusagen gemacht habe. Also müsse der Weg verlässlich weiterverfolgt werden. Die Sanierungen und baulichen Veränderungen würden im Konzept als unabdingbar beschrieben, um es erfolgreich umzusetzen.

Die BNP hat auch eine Idee, woher das Geld für den Umbau der Schule kommen könnte. Der Stadt Dinslaken stünden bis Ende 2018 rund 4,3 Millionen Euro aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz zu. Diese Mittel könnten insbesondere auch für Investitionen im Bereich der Bildungsinfrastruktur eingesetzt werden. Gefördert werde zu einem Prozentsatz von 90 Prozent. Das Gesamtfördervolume für die geplanten Umbauten könnte also bei etwas mehr als vier Millionen Euro liegen, so dass die Stadt aus eigenen Mitteln nur noch rund 450.000 Euro beitragen müsste. Mittel des Kommunalinvestitonsförderungsgesetzes stünden Dinslaken bereits seit Herbst zur Verfügung, müssten als gar nicht erst beantragt werden. Laut Dickhäuser sieht die Verwaltung in dem Finanzierungsvorschlag der BNP-Fraktion eine Möglichkeit, den Umbau der Lohberger Grundschule zu sichern. Abschließend sei dies aber noch nicht bewertet. Geklärt werden müsste beispielsweise noch die tatsächliche Höhe des Fördersatzes.

Unterdessen läuft die Vorbereitung des neuen Konzepts weiter, wie Caritasdirektor Michael van Meerbeck sagte. Schule, Stadt und Caritasverband arbeiteten intensiv daran. "Wir gehen davon aus, dass wir das Konzept wie geplant umsetzen", erklärte van Meerbeck.

(RP)
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