Dinslaken Lions-Kalender: Heute gibt's 19 Gewinne

Dinslaken · Die Geschichte von Musawar und seinen "neuen Armen".

 Musawar mussten beide Unterarme amputiert werden. Mehrere Operationen waren notwendig.

Musawar mussten beide Unterarme amputiert werden. Mehrere Operationen waren notwendig.

Foto: FI

Heute öffnen wir das neunte Türchen des Adventskalenders, den der Lions Club Dinslaken zu Gunsten des Friedensdorfs herausgebracht und verkauft hat. Diese Nummern haben gewonnen:

427, 2480, 4093, 4167, 5790, je eine Hochdosis-Vitamin-C-Kur im Wert von 100 Euro von der Biomed-Praxis Dr. Zeller; 110, 715, 1404, 4128, 4844 je eine Revitalisierungskur im Wert von 68 Euro von der Biomed-Praxis Dr. Zeller; 3143, 5717 je ein Blueray-Player im Wert von 68 Euro von Expert Dinslaken Groeblinghoff; 199, 488, 3131, 5209 je ein Behandlungsgutschein im Wert von 30 Euro von Ihr Fuß in guter Hand; 3100 ein Verschönerungsgutschein im Wert von 100 Euro von Friseur Schürmann; 455, 5866 je eine Eintrittskarte für Thekentratsch inklusive 20 Euro Verzehrgutschein vom Weinrestaurant "Zur alten Apotheke" (alle Angaben ohne Gewähr).

Zu jedem Türchen veröffentlichen wir das Bild eines Friedensdorfkindes und erzählen dessen Geschichte. Der zehnjährige Musawar kommt aus der Provinz Paktika in Afghanistan an der Grenze zu Pakistan, wo er sehr bescheiden in einem kleinen Haus lebt.

In der abgelegenen Provinz schreitet der Wiederaufbau vom Bürgerkrieg nur langsam voran und die Infrastruktur ist somit schlecht ausgebaut.

Beispiel: 2008 hatten nur 85 Prozent der Einwohner Paktikas Trinkwasser in ihrem Heimatort, sechs Prozent der Haushalte verfügen über Elektrizität, meist von hauseigenen Generatoren. Nur 33 Prozent der Straßen sind ganzjährig für Autos befahrbar.

Wie über 60 Prozent der Familien lebt auch die von Musawar von der Landwirtschaft, sie hat einige Kühe, Ziegen und Maultiere. Die Frauen und Mädchen stellen, wenn es die Zeit zulässt, selbst Schmuck her, den sie anschließend verkaufen können. Musawar litt unter einem großen, offenen Hautdefekt am linken Oberschenkel und einem Narbenkontrakt. Er konnte das Auge nicht richtig schließen, so dass es wehtat und sich entzündete. Nach einem Elektrounfall mussten dem Jungen beide Unterarme amputiert werden.

Mehrere Operationen waren notwendig und viel Krankengymnastik mit seinen "neuen Armen". Vom Krankenhaus bekam der Junge nämlich zwei Prothesen geschenkt. Er ist sehr stolz darauf, einen Großteil seines Alltags ohne fremde Hilfe meistern zu können. Dazu gehört selbstständiges Anziehen, essen und schreiben. Oft helfen ihm seine Füße.

Große Freude hatte er im Friedensdorf bei Geschicklichkeitspuzzlen - eines konnte er mitnehmen. Als das Friedensdorf-Einsatteam ihn nach seiner Rückkehr in der Heimat besuchte, erzählte er, dass seine Familie oft abends zusammensitzt und puzzelt.

(RP)
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