Zu jedem Türchen erzählen wir die Geschichte eines Friedensdorfkindes:

Die achtjährige Hanifa aus Paktika in Afghanistan litt unter einer schweren Knochenentzündung am gesamten linken Oberarm. Das Mädchen trug seit Monaten einen Gips. Als sie in Deutschland ankam, stand sie kurz vor einer Sepsis und konnte ihren Arm nicht mehr bewegen.

Paktika liegt an der Grenze zu Pakistan und hängt noch stark mit dem Wiederaufbau hinterher. Der Weg in die Hauptstadt Kabul war sehr beschwerlich und auch gefährlich, doch Hanifas Eltern haben es mit Hilfe von vielen Freunden aus ihrem Dorf geschafft. Die Familie lebt von ihrem kleinen Grundstück, auf dem sie Gemüse anbaut. Außerdem besitzt sie zwei Ziegen und ein Maultier. In Deutschland waren eine Operation und die mehrwöchige Gabe von Antibiotika notwendig, um die fortgeschrittene Entzündung bei Hanifa zu stoppen. Das kleine Mädchen war auf Zack und wollte genauestens über jeden Schritt ihrer Behandlung informiert werden. Egal ob es die Infusion, der Verbandswechsel, die Operation oder die Krankengymnastik war, Hanifa verstand, was zu tun war und worauf sie selbst ganz besonders achten musste.

Den Schwestern und Pflegern im Krankenhaus vertraute sie an, dass es ihr Traum ist, einmal Ärztin zu werden. Daraufhin schenkten sie ihr ein medizinisches Buch für Kinder.

Diesem Traum ist das wissbegierige Mädchen nun ein Stück näher gekommen, denn in Afghanistan geht es endlich wieder zur Schule und es erzählte einem Friedensdorf-Team vor Ort, dass es jeden Tag mindestens eine Stunde in ihr Buch aus Deutschland schaut und lernt. Deutsch, das Hanifa im Friedensdorf gelernt hatte, konnte sie auch noch sprechen.