Dinslaken Linke macht weiter Front gegen Steag-Pläne

Dinslaken · "Investitionen in Braunkohle schaden Image der Stadt"

Die Argumentation von Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Thomas Götz, der erst die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen geklärt wissen will, bevor über einen möglichen Kauf der Vattenfall-Braunkohle-Sparte durch die Steag entschieden wird, kann die Dinslakener Linke gar nicht teilen. "Wir profilieren uns hier als Klimastadt, der Bürgermeister reist zur Klimakonferenz in die USA und die Kinder fordern wir in Fifty-fifty-Projekten zum Energiesparen auf. Da können wir doch nicht in die Braunkohle investieren und sagen, dass wir unsere ökologische Entscheidung von den ökonomischen Rahmenbedingungen abhängig machen", erklärt Linke-Ratsherr Daniel Luther. In die veraltete Energiequelle zu investieren, gehe "gegen den Markenkern der Stadt Dinslaken", die gerade damit wirbt, in Lohberg sogar einen CO2-neutralen Stadtteil zu schaffen, der nicht mehr Energie verbraucht, als dort umweltfreundlich erzeugt wird. Selbst die bereits diskutierte Möglichkeit, dass die Steag nicht selbst in die Braunkohle investiert, sondern nur den Betrieb führt, lehnt die Linke ab. "Auch das schadet dem Image der Stadt Dinslaken", so Daniel Luther. Gegen den Vorwurf, dass man möglicherweise in Ostdeutschland tausende Arbeitsplätze gefährde, wehrt sich die Linke: "Der Energiebedarf verschwindet ja mit einem Ausstieg aus der Braunkohle nicht. Es würde dann darum gehen, mit zukunftsgewandten Energieformen Arbeitsplätze zu schaffen", so Luther.

Das wiederum stünde der Steag dann gut zu Gesicht. Man habe seinerzeit dem Kauf der Steag durch die Kommunen auch nur unter der Bedingung zugestimmt, dass der Konzern in einen, so Luther "grünen Riesen" umgebaut wird. Jetzt aber müsse die Politik vor Ort erfahren, dass die Geschäftsführung auch andere Interessen verfolgt und man sei vor Ort nicht auf dem Laufenden. "Wir haben das Gefühl, da geht vieles an den Kommunen vorbei, die Geschäftsentwicklung muss transparenter in die Kommunen kommuniziert werden".

(kub)
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