Unsere Woche Kostenangaben sind bei Bauprojekten unverzichtbar

Dinslaken · Bei der Dinslakener Rathaussanierung herrscht Klarheit über den Finanzrahmen, bei der Umgestaltung der Dorotheen-Kampfbahn Lohberg fehlen belastbare Zahlen - das ist ärgerlich.

Da wird so manchen Dinslakener ein mulmiges Gefühl beschlichen haben, als er von den Plänen der Stadtverwaltung erfuhr, den in die Jahre gekommenen Gebäudekomplex des Rathauses zu sanieren. "Das wird doch sicherlich wieder Millionen kosten", mag sich mancher gedacht haben. Richtig vermutet. Die für die Sanierung, die schrittweise durchgeführt werden soll und erst im Jahre 2023 abgeschlossen sein wird, anfallenden Kosten sind aktuell mit etwas über fünf Millionen Euro veranschlagt. In diesem Betrag enthalten ist bereits ein Sicherheitszuschlag für zu erwartende Preissteigerungen in den nächsten Jahren. Außerdem wurde ein weiterer Sicherheitszuschlag für das Bauen im Bestand eingerechnet, durch den Kosten für notwendige Arbeiten abgedeckt werden sollen, die gegenwärtig noch gar nicht abzusehen sind. Und da alle wissen, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass bei einem öffentlichen Bauvorhaben die ursprünglich kalkulierten Kosten seltenst eingehalten werden, kam in der Sitzung des Bauausschusses auch schnell die Frage nach der finanziellen Obergrenze für die geplante Sanierung auf. Baudezernent Thomas Palotz erklärte, dass Bauen ein dynamischer Prozess sei und man bei solchen Sanierungen nie vor Widrigkeiten gefeit sein könne und Mehrausgaben deshalb nicht auszuschließen seien. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass es keine Kostenexplosion geben werde. Bleibt zu hoffen, dass der Dezernent und seine Mitarbeiter das Rathausgebäude tatsächlich so gut kennen, dass sie bei den Sanierungskosten eine Punktlandung schaffen.

Für die Rathaussanierung liegen die Kostenberechnungen vor, bei einem weiteren Riesenprojekt ist das bislang noch nicht der Fall: die Umgestaltung der Dinslakener Sportanlagen. Die Pläne für die künftige Dorotheen-Kampfbahn in Lohberg wurden jetzt im Sportausschuss vorgestellt. Entstehen soll am angestammten Standort der moderne "Dorotheensportpark". Schöne Pläne zeigte der von der Kommune beauftrage Landschaftsarchitekt in der Ausschusssitzung. Ob die allerdings so realisiert werden, ist offen, da sich das Vorhaben noch in der Vorplanung befindet. Und auf die alles entscheidende Frage, was die Umsetzung des ambitionierten Vorhabens denn wohl kosten wird, ist die Verwaltung die Antwort noch schuldig geblieben. Denn eine Kostenberechnung liegt bislang noch nicht vor. Dabei hatte Dezernentin Christa Jahnke-Hostmann im März noch angekündigt, dass bis Jahresende für die Dinslakener Sportanlagen ein Gesamtkonzept mit der dazugehörigen Kostenaufstellung vorliegen werde. Nun hat sie die Entscheidungsträger auf Februar vertröstet. Bis dahin sollen dann alle Daten vorliegen. Hoffentlich. Schon lange doktert die Verwaltung an dem Sanierungskonzept für die Sportanlagen herum, bislang ohne ein belastbares Ergebnis. Auch die Sportvereine wissen daher nicht, wie es für sie weitergeht. Eine unbefriedigende Situation.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: heinz.schild@rheinische-post.de

(RP)
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