Dinslaken Klinikclowns: Therapie mit Spaßfaktor

Dinslaken · Einmal im Monat schauen Pimpanella und Banana im Evangelischen Krankenhaus Dinslaken vorbei und kümmern sich um die Patienten.

 Dr. Nicola Zimansky, leitende Ärztin der Geriatrie, mit den beiden Klinikclowns Pimpanella und Prinzessin Banana (von links).

Dr. Nicola Zimansky, leitende Ärztin der Geriatrie, mit den beiden Klinikclowns Pimpanella und Prinzessin Banana (von links).

Foto: Martin BütTner

Ein Krankenhaus ist kein Ort, den man mit "Spaß" verbindet. Oft ist der Klinikalltag grau. Und dann kommen Prinzessin Banana und ihre Clownskollegin Pimpanella, sorgen mit ihrer bunten Kleidung für Farbtupfer und bringen mit einem Lachen im Gesicht und vielen kleineren und größeren Späßen Abwechslung in den Alltag der Patienten. Einmal im Monat kommen die Kölner Klinikclowns im Evangelischen Krankenhaus Dinslaken vorbei und bespaßen die Patienten.

Wobei "bespaßen" eigentlich das falsche Wort ist. "Therapieren" wäre wohl der passendere Ausdruck, wie Dr. Nicola Zimansky, leitende Ärztin der Geriatrie, erklärt. "Es geht nicht nur um den Spaß, sondern darum, was der Besuch der Clowns bei den Patienten auslöst", erklärt sie. Die Klinikclowns, deren Auftritte der Lions Club Dinslaken 2012 ermöglicht, erreichen mit ihren Späßen, Zaubertricks, Gesang- und Tanzdarbietungen die Patienten sehr direkt und erhalten einen Zugang, den das Krankenhauspersonal so nicht bekommt.

"Die Clowns kommen einfach und kümmern sich um die Menschen, ohne etwas zu wollen. Ärzte und Pfleger wollen ja meistens irgendetwas, ob es nun um eine Blutabnahme geht oder darum, dass die Patienten etwas essen sollen", erläutert Dr. Nicola Zimansky.

Dabei sind die Klinikclowns darauf geschult, mit den Patienten auch therapeutisch umzugehen. "Wir müssen nicht witzig sein, sondern emotional und sind auch oft in sehr emotionalen Situationen", sagt Klinikclown Jana Marie Backhaus, die in ihrer Rolle Prinzessin Banana für Abwechslung im Klinikalltag sorgt. Denn gerade bei den älteren Geriatrie-Patienten wecken die Clowns oft Erinnerungen, die dann auch mal traurig sein können. Doch die therapeutischen Spaßmacher sorgen dafür, dass sich die Stimmung schnell wieder hebt.

Während Jana Marie Backhaus als Schauspielerin zu den Klinikclowns kam und dort eine entsprechende Ausbildung und regelmäßige Fortbildungen absolvierte, nahm ihre Kollegin Pimpanella (Birgit Meisinger) den umgekehrten Weg. "Ich bin examinierte Altenpflegerin, und bin aus dieser Richtung zu den Klinikclowns gekommen", verrät sie .

"Dürfen wir reinkommen", lautet die Frage an den Türen der Patientenzimmer in der Geriatrie des Krankenhauses, und meistens werden die Prinzessin Banana und ihre Clownskollegin Pimpanella eingelassen. Auch in eine Gruppensitzung platzen die beiden bunt verkleideten Gestalten herein. "Wir hatten am Anfang etwas Sorge, die Abläufe zu stören. Dann hat man uns gesagt, dass wir genau das machen sollen. Seitdem machen wir überall Quatsch", erzählt Prinzessin Banana. In der Gruppensitzung verzaubert sie die Patienten, indem sie Tücher scheinbar per Magie verfärbt. Gemeinsam mit Pimpanella, die zur Konzertina greift, tanzt und singt sie dann. Schließlich pustet sie noch Seifenblasen in die Patientenrunde und die Patienten haben ihren Spaß an den beiden buntgekleideten Gestalten.

"Wir bekommen eigentlich nur positive Reaktionen auf die Clowns und die Patienten reden auch über sie, wenn sie weg sind", sagt Dr. Nicola Zimansky. Und selbst bei den Patienten, die etwas skeptischer sind, sorgt der Besuch der Klinikclowns für neue Reize, Reaktionen und Gehirnaktivität. Gerade in der Geriatrie eine nicht zu unterschätzende Therapie, die auch Wirkung zeigt. Und sei es äußerlich erstmal nur ein Lachen der Patienten. Denn Lachen ist ja bekanntlich auch gesund.

(fla)
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