Dinslaken Kathrin-Türks-Halle - die Halle für alle

Dinslaken · Das Vorhaben wird viel Geld kosten - rund 24 Millionen Euro. Darum ging's allerdings gestern bei der Bürgerinformation zur Sanierung der Kathrin-Türks-Halle eigentlich nur am Rande.

 Die neue Kathrin-Türks-Halle von der Teichseite aus gesehen, links ist der neue Mehrzwecksaal geplant, rechts vom Eingang das Restaurant.

Die neue Kathrin-Türks-Halle von der Teichseite aus gesehen, links ist der neue Mehrzwecksaal geplant, rechts vom Eingang das Restaurant.

Foto: Blocher und Blocher

Den Auftakt machte Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, es folgten Baudezernent und Kämmerer Dr. Thomas Palotz, Kulturdezernentin Christa Jahnke-Horstmann, DIN-Event-Geschäftsführer Jörg Springer und Wolfgang Mairinger vom Stuttgarter Architekturbüro Blocher und Blocher. Sie alle spielten sich die Bälle zu, um den recht zahlreich erschienen Dinslakenern im Saal des Rathauses die Bedeutung der Kathrin-Türks-Halle im Allgemeinen und das Konzept für ihre Sanierung im Besonderen nahe zu bringen. Tenor: Dinslaken braucht die Kathrin-Türks-Halle, es braucht sie am jetzigen Standort und - das war die Botschaft des Abends - nach der Sanierung soll das 1973 eröffnete kulturelle Zentrum der Stadt eine "Halle für alle" werden - wenn auch keine Halle für alles. Nicht jede Veranstaltung soll künftig dort stattfinden, aber die Halle soll all denen Platz bieten, die die Vielfalt des kulturellen Lebens der Stadt abbilden: Große kulturelle Events sollen hier genauso über die Bühne gehen können wie die Inszenierungen der Burghofbühne, sie soll ein Ort werden, wo die vielen kulturellen ehrenamtlichen Initiativen genauso zu Hause sein werden wie die unterschiedlichsten Aktivitäten der Vereine und der auch geeignete Räume für Veranstaltungen von Firmen oder Privatleuten anbietet. Und sie wird über ein Restaurant verfügen.

Damit diese Vorstellung Wirklichkeit wird, wollen die Architekten, die Halle bis auf einen, so Mairinger, "veredelten Rohbau" entkernen und das Innere völlig neu gestalten. Lichtdurchflutetes, großzügiges Foyer, teilbarer, großer Veranstaltungssaal mit leicht erweiterter Platzkapazität, eine den heutigen Anforderungen entsprechende Toilettenanlage im Untergeschoss, komplett neue Technik, ordentlich ausgestattete Künstlergarderoben, ein neuer zur Teichseite gelegener, ebenfalls teilbarer Mehrzwecksaal - das alles barrierefrei - sollen aus der alten maroden Halle einen attraktiven Veranstaltungsort werden lassen, der den unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht wird.

Klar ist auch schon, dass sich die Dinslakener von ihrer "Kupferhütte" verabschieden müssen. Die Kupferverkleidung der Halle und deren Unterbau sind marode, werden entfernt und bekommen ein weniger prägnantes Aussehen. Im Bereich zur Althoffstraße soll eine Photovoltaikanlage installiert werden. Die Funktionsgebäude um den eigentlichen Kern der Halle werden mit Leichtmetallteilen verkleidet.

Zum vorgestellten Konzept gab's in der Diskussionsrunde dann keine kritischen Anmerkungen. Es ging um Details. Reicht die Zahl der vorgesehenen Damentoiletten? Wie wird sichergestellt, dass schwere Instrumente möglichst einfach auf die Bühne geschafft werden können? Gibt es Behindertenparkplätze nicht nur in der Tiefgarage, von der es einen direkten Zugang zur Halle geben wird, sondern auch im Außenbereich? Wo findet der Mensch seinen Platz, der die Bühnentechnik steuert? Bieten die Büroräume den Mitarbeitern genügend Platz? Gibt es eine Taxizufahrt? Verwaltungsspitze und Architekt mühten sich, alle Fragen zu beantworten, wo sie es nicht konnten, versprachen sie die Anregungen aufzunehmen. Ein Thema, das der Bürgermeister zwar schon in seiner Begrüßung angesprochen hatte, kam dann erst wieder ganz zum Schluss dieses Informationsabends in die Diskussion. Wie lassen sich all die schönen Pläne finanzieren?

Darauf hatte der Kämmerer noch keine endgültige Antwort. 23,75 Millionen Euro, so haben's die Architekten berechnet, kostet die vorgesehene Sanierung. Die Stadt hofft auf möglichst viel Fördergeld vom Land. Wie viel das sein könnte? Irgend ein Betrag zwischen fünf und zwölf Millionen Euro, erklärte Palotz.

Näheres hofft er bis zum Sommer zu erfahren. dann muss die Politik entscheiden, und dann gibt's auch mehr Klarheit darüber, wann die neue Kathrin-Türks-Halle eröffnet werden könnte. Angepeilt ist der Sommer 2019. Die Verwaltung versprach, die Bürger darüber auf dem Laufenden zu halten, wie sich die Dinge entwickeln.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort