Dinslaken Karibische Gefühle im Walzwerk

Dinslaken · Beim dritten "Springtime Forever"-Festival sorgten Los Dos Y Companeros und Jamaica Papa Curvin für Stimmung.

 Mit Salsarhythmen und Mundarttexten sorgten die Opferpfälzer "Los Dos y Companeros" für Stimmung im Innenhof des ehemaligen Walzwerks.

Mit Salsarhythmen und Mundarttexten sorgten die Opferpfälzer "Los Dos y Companeros" für Stimmung im Innenhof des ehemaligen Walzwerks.

Foto: Heiko Kempken

Schon weit vor dem Auftritt der ersten Band füllt sich der Innenhof des ehemaligen Walzwerks. Und obwohl am Himmel graue Wolken aufziehen, ist Veranstalter Thomas "Rutte" Ruttkowski, Inhaber der Szenekneipe Congaz quasi nebenan, sehr zufrieden. "Wir sind schon im Vorverkauf viele Karten losgeworden und an der Abendkasse läuft es bisher auch gut", sagt er. "Außerdem spielt das Wetter mit und das ist die Hauptsache." Und tatsächlich herrscht im Innenhof bei den Besuchern schon etwas Urlaubsstimmung. Der bunte Stoffschirm, der über den Teil des Innenhofs vor der Bühne gespannt ist, lässt die grauen Wolken in Vergessenheit geraten. Wer sich dann noch einen "Springtime"-Cocktail (Gin, Cranberrysaft und frische Minze) bestellt, der ist eigentlich schon nah am Südseefeeling dran.

Zumindest, nachdem es auf der Bühne mit der Livemusik losgeht. Die neunköpfige Gruppe "Los Dos y Companeros" serviert dem Publik Salsaklänge vom Feinsten. Mit einer Rhythmusfraktion aus zwei Perkussionisten, Bassist und zwei mit Perkussion agierenden Backgroundsängern haben die Oberpfälzer einiges an rhythmischer Durchschlagskraft. Keyboard und Blechbläser sorgen mit dem Sänger für typische Salsaklänge.

Wobei "typisch" nicht so ganz passend ist, denn anstatt auf Spanisch oder Englisch zu singen, serviert die Gruppe zu den feurigen Rhythmen Texte in oberpfälzischer Mundart. Die ist zwar, wie schnell gesungenes Spanisch, für Außenstehende eher schwer verständlich, sorgt bei den Textpassagen, die man verstehen kann, bei einigen Zuschauern für skeptische Blicke. Trotzdem tanzen nach wenigen Stücken die ersten Gäste vor der Bühne.

In der Umbauphase nach dem Auftritt der Oberpfälzer heizt DJ Sir Henry Storch im Inneren der Walzwerkkneipe an den Plattentellern die Stimmung weiter an. Wesentlich euphorischer als bei "Los Dos y Companeros" fällt dann die Begrüßung für Jamaica Papa Curvin aus. Das Reggae-Urgestein, das in Hamburg jedes Jahr zu Weihnachten eine eigene Show veranstaltet, wird vom Dinslakener Publikum mit Applaus und Jubel empfangen. Während seine Band von der Bühne schon die ersten Takte Reggae-Musik anstimmt und das Publikum zum Tanzen bringt, bahnt sich der Sänger seinen Weg durch die Tanzenden. "Er hat heute den Sonnenschein mitgebracht und war das Wetter heute nicht wunderbar", verkündet seine Background-Sängerin von der Bühne und die Zuschauer applaudieren.

Auf der Bühne angekommen, hämmert Jamaica Papa Curvin erstmal ein wenig auf seine Röhrentrommel, und fängt dann an zu singen. Getragen von seiner Band (Bass, Gitarre, Schlagzeug, Saxophon und Background-Sängerin) stimmt er mit typisch jamaikanischen Akzent zum reggae-typischen Offbeat-Rhythmus das erste Lied an. Sofort hat er das Publikum vor der Bühne fest im Griff. Die gesamte Zuschauermenge auf der Tanzfläche unter dem Stoffschirm und darüber hinaus bewegt sich im Takt der Musik. Spätestens jetzt herrscht beim Publikum beste Urlaubsstimmung. Und so feiern die Gäste in den Frühling.

(RP)
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