Dinslaken Kampf um das Hiesfelder Freibad

Dinslaken · "Das Hiesfelder Bad muss erhalten bleiben" - darin sind sich die Hiesfelder einig, zumindest gestern auf dem Marktplatz. Dort hatte sich der Freibadverein aufgebaut, ausgerüstet mit Badetüchern, Schwimmenten, aufblasbarem Kinderplanschbecken und natürlich vielen Antragsformularen zur Mitgliedschaft im Verein. "Wir peilen die Zahl von 4220 Mitgliedern an, der früheren Postleitzahl von Dinslaken", sagt Thomas Giezek, Vorsitzender des Freibadvereins. Da hat er sich viel vorgenommen, denn bislang zählt der Verein 450 Mitglieder. Es dürften aber noch einige hinzukommen, denn am Stand des Freibadvereins machten einige Hiesfelder gestern Nägel mit Köpfen und füllten gleich vor Ort den Aufnahmeantrag aus.

 Der Freibadverein Hiesfeld kämpft mit Aktionen wie gestern am Jahnplatz um den Erhalt des Freibades und sucht neue Mitglieder: (v.l.) Günter Seidel, Thomas Giezek, Horst Giezek und Gerd Hardacker.

Der Freibadverein Hiesfeld kämpft mit Aktionen wie gestern am Jahnplatz um den Erhalt des Freibades und sucht neue Mitglieder: (v.l.) Günter Seidel, Thomas Giezek, Horst Giezek und Gerd Hardacker.

Foto: Heiko Kempken

"Das Bad ist so alt wie Methusalem und muss erhalten bleiben. Wie es aussehen soll, ist mir eigentlich gleich, ein Luxusbad muss es nicht sein", sagt Ingrid Hartwig. "Natürlich wäre es schön, es hätte die ursprüngliche Größe, so wie in meiner Kindheit, mit Schwimmbecken, Turm, Nichtschwimmerbereich und Planschbecken." Die Rentnerin gehört zu den Frühschwimmerinnen. Warum sie nicht zum Dinamare ausweichen möchte? "Wie soll ich dahin kommen. Ich bin mit dem Rollator unterwegs, muss von Hiesfeld erst mit dem Bus in die Stadt, von dort aus mit dem nächsten zum Schwimmbad. Wer macht das schon?"

Ehemann Kurt pflichtet seiner Frau bei. Nur von einem Naturbad hält er nichts, grundsätzlich sei das zwar okay, aber bei den vielen Gänsen und Enten des Rotbaches wäre das Naturbad sicherlich ständig verunreinigt. Auch Monika Fuchs spricht sich für den Erhalt des Freibades aus. Für die Frühschwimmerin zeichnet sich das Bad vor allem durch seine fantastische Lage und die Umgebung aus. Nur drei von vielen Meinungen, die die Mitglieder des Freibadvereins an diesem Morgen hören. Vor allem aber - keine Gegenstimmen. Hiesfeld sei ein Ortsteil mit viel jungen Familien, auch an sie müsste gedacht werden. Auch im Verein steht man der Naturbad-Variante skeptisch gegenüber. "Das Freibad muss erhalten bleiben, dazu eine 50-Meter-Bahn für den Schwimmsport", so Thomas Giezek Am 8. Dezember wird der Freibadverein erneut auf dem Markt um Mitglieder werben, vom 10. bis 11. Dezember soll es eine Mahnwache am Freibad geben

(big)
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