Voerde Jetzt reißen die Bagger den Marktplatz auf

Voerde · Gestern fiel der offizielle Startschuss für die Neugestaltung des Rathausplatzes. Bürgermeister Dirk Haarmann ließ über der "Aufbruchstelle" die Steine fliegen.

 Steinwürfe statt Spatenstich - die Neugestaltung des Marktplatzes kann beginnen.

Steinwürfe statt Spatenstich - die Neugestaltung des Marktplatzes kann beginnen.

Foto: Heiko Kempken

Mit einem ersten symbolischen Spatenstich der etwas anderen Art haben gestern Vertreter von Politik, Verwaltung, Werbegemeinschaft, Stadtmarketing sowie Vereinsgemeinschaft den Startschuss für die Neugestaltung des Rathausplatzes gegeben: Statt zum Spaten zu greifen - was auf der Fläche auch kaum Sinn gemacht hätte - rief Bürgermeister Dirk Haarmann dazu auf, einen der aus dem Pflaster gehobenen Steine vom Boden zu nehmen und für das Pressefoto auf "drei" Richtung "Aufbruchstelle" zu werfen.

Nach dem lockeren Geplänkel kam der Verwaltungschef dann schnell zur Sache, unterstrich, dass die Neugestaltung des Marktplatzes der letzte und wichtigste Bestandteil innerhalb des Projektes "Voerde 2030 - Lebendige Innenstadt" sei. Eine Maßnahme wie diese finde nie eine Einstimmigkeit, der Umbau sei jedoch von einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung getragen, erklärte Haarmann mit Verweis auf die im Vorfeld erfolgte "breite Bürgerbeteiligung". Dass der Umbau nicht nur auf positive Reaktionen stößt, sollte Haarmann wenig später aus erster Hand erfahren, als der offizielle Teil beendet war und Gespräche am Rande geführt wurden. Ein Bürger fragte nach dem Pegel, der 14 Meter hohen Säule, die den Wasserstand des Rheins anzeigen wird. "Muss das sein?" Er sei dazu nicht gefragt worden. Der Bürgermeister argumentierte, dass es dazu Beteiligungsmöglichkeiten und eine entsprechende Beschlusslage mit breiter Mehrheit gegeben habe.

In seiner Rede hatte der Verwaltungschef zuvor den Pegel und den durch einen Nebelbrunnen simulierten Verlauf des Rheins als zwei "Leuchtturm"-Bestandteile der Marktplatzneugestaltung bezeichnet. Grundsätzlich stellte der Verwaltungschef zu dem Umbau fest, er wage zu behaupten, dass der Einzelhandel in der Voerder Stadtmitte dringend darauf warte. Es sei beabsichtigt gewesen, die Reihenfolge umzudrehen, betonte er mit Blick auf das große Wohn- und Geschäftsgebäude gegenüber dem Rathaus, mit dem unweigerlich ein Weiterkommen der Innenstadtentwicklung verbunden, aber wobei seit Jahren schon eine Hängepartie zu beklagen ist. Die Stadt habe die Neugestaltung des Marktplatzes letztlich nicht davon abhängig machen wollen, sondern wolle mit dem Umbau der Fläche einen Anreiz bieten, der zum Nachahmen animiert", sagte Haarmann. Zu der Immobilie sagte er: "Da warten wird auf die richtige Entscheidung der Eigentümergemeinschaft." Die Stadt habe deutlich gemacht, dass sie dort, wo sie helfen könne, keiner Entwicklung entgegen stehe. Mit der Neugestaltung des Marktplatzes setze sie ein Zeichen, mache bewusst, dass an der Stelle Potenzial vorhanden sei. Die Kundschaft zu halten und neue zu gewinnen, das gehe nur über einen attraktiven Platz. Neben der Frequenz und der Erreichbarkeit sei das Umfeld immer das Wichtigste, bemerkte er.

Leider gehe ein solches Projekt "nicht ohne Beeinträchtigungen über die Bühne", stellte Haarmann mit Bezug auf die Markthändler fest, die für die Zeit des Umbaus ausweichen müssen. Am Ende aber würden sie von "einem attraktiveren Marktplatz" profitieren. Haarmann appellierte an die Bürger, den Wochenmarkt nicht zu vergessen.

(RP)
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