Dinslaken Jeckes Treiben trotz Kälte und Regen

Dinslaken · In Walsum wurde dieses Mal auf dem Friedrich-Ebert-Platz der Beginn des Straßenkarnevals gefeiert.

Dinslaken: Jeckes Treiben trotz Kälte und Regen
Foto: Büttner, Martin (m-b)

Der Himmel präsentiert sich in einem tristen Grau, beständig fällt Regen auf den Friedrich-Ebert-Platz. Das einzig Bunte, was man aus der Ferne erkennen kann, ist das Meer von Regenschirmen vor der Bühne, auf der die Jecken der Karnevalsgesellschaft Gruen-Weiss Walsum sich bemühen, trotz der tristen Wetterlage für Stimmung zu sorgen. "Ihr seid super, Mädels", kommentiert Obermöhne Doris Kock die Bereitschaft der verkleideten FRauen vor der Bühne, sich auch bei dieser Witterung zur Feier auf den Friedrich-Ebert-Platz zu begeben. "Ein dreifaches Walsum Helau auf Euer absolutes Durchhaltevermögen."

Die Möhnen ließen sich auch durch das schlechte Wetter nicht abschrecken.

Die Möhnen ließen sich auch durch das schlechte Wetter nicht abschrecken.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Das brauchten die Narren der Karnevalsgesellschaft (KG) Gruen-Weiss Walsum, die sich um die Organisation der Altweiberfeier kümmern, auch schon vor dem Termin auf dem Friedrich-Ebert-Platz. Denn wegen Bauarbeiten, die länger andauern als ursprünglich geplant, konnten sie nicht wie gewohnt auf dem Kometenplatz feiern. "Man hat dort erst beim Abtragen des alten Pflasters gesehen, dass der Untergrund tiefer bearbeitet werden muss als vorher geplant", erklärt Manfred Heiligenpahl vom Elferrat des Vereins. "Im kommenden Jahr werden wir auf jeden Fall wieder dort feiern."

 Ob wilde Möhne oder Jeck,bei der Altweiberfeier auf dem Friedrich-Ebert-Platz hatten gestern alle ihren Spaß und feierten Straßenkarneval.

Ob wilde Möhne oder Jeck,bei der Altweiberfeier auf dem Friedrich-Ebert-Platz hatten gestern alle ihren Spaß und feierten Straßenkarneval.

Foto: RP-Fotos (4) Martin Büttner

Der Friedrich-Ebert-Platz als Ausweichmöglichkeit erforderte aber in der Organisation schon einen ganz anderen Einsatz. "Wir mussten die B 8 absperren, Zäune in Richtung Straße aufstellen und für eine Bühne sorgen. Das wäre uns auf dem Kometenplatz erspart geblieben", sagt Udo Winnekendonk, der stellvertretende Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft. Dieser Umzug sei, erklärt er dann mit einem Augenzwinkern, auch für die nicht gerade optimale Wetterlage zum Auftakt des Straßenkarnevals verantwortlich: "Petrus findet es nicht gut, dass wir vom Kometenplatz vertrieben wurden. Dort hatten wir jetzt mehr als 20 Jahre lang immer gutes Wetter", sagt der stellvertretende Vorsitzende der KG Gruen-Weiss.

Bei näherer Betrachtung und einem Blick unter die Regenschirme wurde das bunte Treiben auf dem Friedrich-Ebert-Platz dann doch noch offenbar. Denn die meisten der Möhnen waren im Kostüm erschienen. Dabei besonders beliebt: Tierkostüme mit flauschigem Fell. Von Kühen und Schafen über Zebras und Löwen bis zu Eisbären und Pinguinen war hier eine jecke Schnittmenge von Tieren vertreten. Praktisch bei diesem Wetter: Das dichte Fell der Tierkostüme schützt nicht nur vor dem kalten Wind, sondern bis zu einem gewissen Maß auch vor dem Regen von oben. Der hält die Möhnen auf dem Platz allerdings ohnehin nicht vom Feiern ab.

Einige tanzten zu der Musik von der Bühne über den Platz, selbst wenn ihnen dabei die närrische Gesichtsverzierung wegen des Regens von den Wangen floss. Andere suchten unter den Markisen der Geschäfte rund um den Platz Schutz vor den Regen und betrachteten das jecke Treiben auf der Bühne aus der Ferne. Aber wegen des Regens oder des neuen Veranstaltungsorts der Feier fernbleiben?. Kommt nicht in Frage. "Altweiber feiern in Walsum ist eine Traditionsveranstaltung, die nicht ausfallen kann", bekräftigt Udo Winnekendonk.

(RP)
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