Dinslaken Impro-Theater mit T-Rex und Titanic

Dinslaken · Lautsprecheranlage im Dachstudio sorgte für Probleme: Jim Libby und die "Spontaneitäten" bereiteten dem Publikum trotzdem einen unterhaltsamen Abend.

 Die "Spontaneitäten" stellten mit Jim Libby nicht nur ihr eigenes Impro-Talent unter Beweis, sondern bezogen auch immer wieder das Publikum mit ein. Hier sollen die Zuschauer.

Die "Spontaneitäten" stellten mit Jim Libby nicht nur ihr eigenes Impro-Talent unter Beweis, sondern bezogen auch immer wieder das Publikum mit ein. Hier sollen die Zuschauer.

Foto: Jochen Emde

Kaum hat Musiker Sebastian Fuhrmann die beiden Improvisationskünstler Jim Libby und Margret Neu auf die Bühne geholt, da gibt es auch schon ein technisches Problem. Es knackt und brummt in den Lautsprechern des Dachstudios. Das Publikum wundert sich: Ist das nun eine Panne oder ein Teil der Show des Improvisations-Theaterensembles "Spontaneitäten"? Leider Ersteres. So wird die erste Hälfte der Show immer wieder von leichten Tonproblemen überschattet.

Das macht aber gar nichts aus, denn die "Spontaneitäten" legen auf der Bühne sofort los und beziehen das Publikum mit ein. "Wir zeigen Ihnen jetzt Filmtitel und Sie müssen die pantomimisch darstellen", erklärt Jim Libby den Zuschauern. Die bekommen mit "Dirty Dancing" und "Titanic" zwar auch einfache Aufgaben, bei "Jurassic Park" rätseln die Ensemblemitglieder auf der Bühne allerdings sehr lange daran, was die Zuschauer ihnen da wohl gerade zeigen, während sich das Publikum über die eigenen Verrenkungen bei der Darstellung eines Tyrannosaurus Rex amüsiert.

Dann geht es aber los. Da muss auf der Bühne eine Frau die drei Aufgaben eines Pfarrers lösen, um als Katholikin ihren nicht katholischen Mann heiraten zu dürfen. Schließlich verwandelt sich der Pfarrer in einen Dämon, der mit Hilfe des herbeigerufenen Stuntdoubles besiegt wird. Ebenso unterhaltsam wie komisch: Eine Frühstücks-Fernsehsendung, basierend auf Sprüchen, die von den Zuschauern vorher auf Zettel geschrieben wurden. So gibt es dann in der fiktiven Show eine Besprechung zum Film "Rettet die Burghofbühne". Schließlich muss Margret Neu den Raum verlassen und darf später in der Rolle einer Wissenschaftlerin erraten, was sie (vom Publikum vorgegeben) erfunden hat. Des Rätsels Lösung: ein Bärenkatapult.

Mit etwas weniger Publikumseinbindung geht es nach der Pause weiter. Das Ensemble spielt verschiedene kleine Szenen, die sich um einen "Herrenabend" herum abspielen. Hier sorgt vor allem Jim Libby für Lacher beim Publikum.

"Wie läuft es auf der Arbeit?", fragt er in der Rolle des Gastgebers einen seiner Mitspieler. "Ehrlich?", fragt dieser. "Nein. Lüg mich an!", kontert Libby. Dann singt er seiner Freundin einen Heiratsantrag, den diese prompt ablehnt. Der Grund dafür, warum er in seiner Einraumwohnung sitzt und sich als Gastgeber für seine Freunde betätigt.

Von denen hat vor allem David (gespielt von Udo Passon) Probleme, der sich in der Midlife-Crysis befindet, sein neues, dickes Auto nicht einparken kann und sich in die Nachbarin seines Gastgebers verliebt hat - alles Szenen, die für Belustigung beim Publikum sorgen. Am Ende gibt es von Jim Libby und den "Spontaneitäten" noch einige improvisierte Lieder rund um das Gesundheitssystem zu hören. "Sie hören jetzt die Weißer-Kittel-Arie aus der Oper 'Die Nachtschwester'", kündigt Jim Libby an.

Langanhaltender Applaus vom Publikum: Diese Improvisationstheater-Gruppe hat's drauf. Wiederkommen!

(RP)
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