Hünxe Hünxer Bachtal bleibt gesperrt

Hünxe · Mit dem Wandern, Joggen und Spazierengehen im Hünxer Bachtal ist es offensichtlich endgültig vorbei. Der im Herbst 2008 gesperrte Wanderweg bleibt dicht. Bis zur Freigabe der Alternativroute wird es noch ein Jahr dauern.

Die Stürme haben in dem beliebten Waldstück ganze Arbeit geleistet. In zahlreichen Baumkronen hängen abgebrochene Äste, die jederzeit herunterfallen können. Die Bäume selbst – darunter viele Buchen und Eichen – sind im Schnitt 160 bis 170 Jahre alt und somit nicht die standfestesten. Viele sind abgestorben und bilden einen wichtigen Lebensraum für Spechte, Fledermäuse, Hohltauben und Wildbienen. Um den bisherigen Weg für Wanderer sicher zu machen, müssten sie gefällt werden. Genau das will der Regionalverband Ruhrgebiet nicht. "Das Waldstück soll zu einer Naturparzelle werden", berichtete Bürgermeister Hermann Hansen im Haupt- und Finanzausschuss. Das bedeutet: Der Wald wird sich selbst überlassen – keine Pflege, kein Baumschnitt, kein Zutritt für Spaziergänger.

Stichweg mit Aussichtsplattform

Es ist eine Alternativroute geplant. Der neue Wanderweg soll zunächst in nördlicher Richtung und dann an der Ostseite um das Naturschutzgebiet herumführen. An der Westseite ist ein Stichweg mit Aussichtsplattform geplant, von dort aus können Besucher künftig gefahrlos in das Biotop hineinblicken.

Die neue Route führt über Privatbesitz. Der RVR ist seit längerer Zeit mit zwei Eigentümern im Gespräch. Mit einem wurde bereits Einigkeit erzielt. Die Gespräche mit dem anderen seien auf gutem Weg, erklärte der Bürgermeister. Dabei gehe es unter anderem um einen Tausch "Wald gegen Wald". Der RVR müsste dafür die Mittel bereitstellen. Hansen zeigte sich zuversichtlich, dass dies geschieht. Mit der Umsetzung des Vorhabens könnte dann nach den Sommerferien begonnen werden. Bis zur Öffnung der Alternativroute werde es aber wohl noch ein Jahr dauern, schätzt Hansen. Die Politik stimmte für den Antrag der Grünen, dass die Verwaltung weiterhin beim RVR darauf drängen soll, den neuen Spazierweg für die Allgemeinheit freizugeben.

Die Kinder- und Jugendarbeit in Bruckhausen soll verbessert werden. Mit der Einstellung einer pädagogischen Fachkraft im evangelischen Jugendheim ließe sich das machen. Die Hünxer Politik will die Halbtagsstelle schaffen. Von den jährliche Gesamtkosten von 25 000 Euro soll die Gemeinde 10 000 Euro übernehmen. Die restlichen 15 000 Euro soll der Kreis beisteuern. Doch der will derzeit keine Förderzusage machen.

Das Vorhaben werde zwar fachlich unterstützt, heißt es in einem Schreiben an die Evangelische Kirchengemeinde. Da die beantragte Stelle jedoch nicht im Förderplan des Kreises für Kinder und Jugendarbeit enthalten sei, bedürfe die finanzielle Förderung der Zustimmung des Jugendhilfeausschusses.

Am Tropf

"Aufgrund der schwierigen Haushaltslage soll der Haushalt erst am 24. Juni 2010 verabschiedet werden. Deshalb sollen in den im März anstehenden Sitzungen der politischen Gremien keine haushaltsrelevanten Vorlagen behandelt werden", heißt es in dem Schreiben des Landrats.

Der Hünxer SPD-Fraktionschef Stephan Barske bedauerte die Verzögerung. Engagierte Jugendliche in Bruckhausen, die gerade mit Schwung die Jugendheimrenovierung voranbringen wollen, würden durch die Entscheidung des Kreises herbe ausgebremst. "Das zeigt uns wieder einmal: Wir hängen alle am finanzpolitischen Tropf."

(RP)
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