Dinslaken Grundschule Lohberg: Beschluss vertagt

Dinslaken · Weil die CDU-Fraktion noch Beratungsbedarf hat, wurde gestern im Schulausschuss noch keine Empfehlung über Schließung oder Erhalt der Schule abgegeben. Eine Sondersitzung wurde terminiert.

 Die Grundschule Lohberg hat mit sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Fortbestand mit neuem Konzept oder Schließung.

Die Grundschule Lohberg hat mit sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen. Es gibt zwei Möglichkeiten: Fortbestand mit neuem Konzept oder Schließung.

Foto: RP-Archiv

Wie geht es weiter mit der Gemeinschaftsgrundschule Lohberg? Hat sie eine Zukunft und bleibt bestehen oder wird sie geschlossen, wofür Dinslakens stellvertretender Bürgermeister Eyüp Yildiz plädiert? Eine Empfehlung sollte gestern der Schulausschuss abgeben, denn die Problematik stand auf der Tagesordnung seiner Sitzung, die im Rathaus stattfand.

Die Entscheidung wurde dann allerdings auf Bitte der CDU geschoben, da die christdemokratische Fraktion noch Beratungsbedarf hat. Vorgesehen ist nun, dass der Schulausschuss eine Sondersitzung einlegt. Diese soll am 15. September stattfinden und um 16 Uhr beginnen, also noch vor der ebenfalls für diesem Tag terminierten Sitzung des Finanzausschusses.

Lange hat die SPD nach den Worten ihres schulpolitischen Sprechers Helmut Weinreich die Thematik "intensiv diskutiert" und dabei auch die Schließung der Lohberger Grundschule als "anzuwendende Lösung" erwogen. Letztlich sprechen sich die Sozialdemokraten für eine Lösung vor Ort und damit für die Weiterführung der Schule und die Umsetzung des von der Caritas vorgelegten Konzeptes aus.

Das sieht die Schaffung eines "Bildungsinnovationszentrums Marien in Lohberg" vor und wird auch von der Stadtverwaltung favorisiert. Kindergarten und Schule, so regt es das Konzept des Caritasverbandes an, sollen in Lohberg zu einer Einheit werden, eben zu einem Bildungsinnovationszentrum. In dieser neuen Einrichtung sieht die SPD-Fraktion eine Chance für die Zukunft des Stadtteils, die es zu nutzen gelte. Der Schule, so sagte Helmut Weinreich weiter, soll Gelegenheit gegeben werden, nach dem neuen Konzept zu arbeiten, das auf Kooperation setzt und die Eltern verstärkt mit einbeziehen will.

Kontrovers diskutiert haben auch die Grünen die Thematik, wie deren Sprecher Malte Kemmerling berichtete. Mehrheitlich sind die Grünen für die Fortführung der Grundschule. "Die Schließung löst keine Probleme, dadurch werden sie nur an andere Schulen verschoben." Die grüne Fraktion will den Schulstandort Lohberg auch unter Gesichtspunkten der Stadtentwicklung sichern. Zudem sollte angesichts der aktuellen Flüchtlingsproblematik keine Schule geschlossen werden. Das neue Konzept und der Erhalt der Grundschule Lohberg wird auch von den Linken befürwortet, wie Daniel Schellbach sagte.

Ein klares Nein zum Fortbestand der Schule kam von Jutta Frenk von der UBV. Die Unabhängige Bürgervertretung hat sich der Meinung des stellvertretenden Bürgermeisters angeschlossen und will die Lohberger Schule dicht machen. Frenk untermauerte die Ansicht ihrer Fraktion mit den schriftlich vorliegenden Ausführungen einer Lehrerin. Nach deren Erfahrungen ist auf dem Schulhof der Grundschule in den Pausen kein deutsches Wort zu hören, weil selbst deutsche Kinder türkisch sprechen, um mit den türkischen Jungen und Mädchen spielen zu können. Zudem verrate ein Akzent, welche Kinder in Lohberg zur Schule gegangen seien. Dort habe man "25 Jahre Negativerfahrungen" hinter sich.

Trotz der vielen negativen Erfahrungen sollte nach Ansicht des Sozialdemokraten Johannes Niggemeier die Lohberger Grundschule nicht aufgelöst werden. Er sieht es als falsch an, eine vorhandene Struktur zu zerschlagen, bevor man eine neue und tragfähige Struktur aufgebaut und gesichert hat.

(RP)
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