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Dinslaken Gerd Greiner liest "seinen Hüsch"

Dinslaken · Seit zehn Jahren liest Gerhard Greiner in Dinslaken.

 Gerhard Greiner.

Gerhard Greiner.

Foto: Heiko Kempken

Greiner liest Hüsch. Alljährlich Ende November, Anfang Dezember, in zeitlicher Nähe zum Todestag des großen Niederrheiners am 5. Dezember. So wird es auch in diesem Jahr wieder sein: am Dienstag, 24. November, um 19 Uhr lautet das Motto der von Daniela Grüning musikalisch umrahmten Lesung in der evangelischen Stadtkirche "Fürchtet euch nicht".

Bei aller Tradition ist es dieses Mal ein doch besonderer Abend. Der Todestag von Hanns Dieter Hüsch jährt sich zum 10. Mal. Und somit auch die Hommage an Hüsch durch Gerhard Greiner. Der trug aus dessen Werken zum ersten Mal 2006 vor, die erste Lesung des inzwischen pensionierten Dinslakener Flüchtlingspfarrers überhaupt. "Erst vor ein paar Jahren habe ich gemerkt, das Vorlesen zu meinen Gaben gehört", so Greiner.

Seine Vorliebe zu Hüsch reicht allerdings Jahrzehnte weiter zurück. Greiner zeigt alte LPs aus dem frühen 70er Jahren, längst vergriffene Bücher. "Den möcht' ich seh'n" wird Grundlage des Programms am 24. November. "Das ist mein Hüsch", sagt Greiner und meint nicht den Niederrheiner, nicht den Prediger, sondern den, "der für die Verrückten singt", "Schmetterling kommt nach Haus" dichtete oder "Der runde Tisch". "Ich habe erst durch Hüsch gelernt, durch das Politische das Menschliche zu sehen", unterschiedliche Ansichten in Freundschaften zuzulassen, gesteht Greiner.

Zugleich habe ihn Hüsch durch das Human-Christliche auch durch seine beruflichen Aufgaben getragen: "Die Arbeit als Flüchtlingspfarrer ist brutal." Hüsch war das Gegengewicht, das Plakat zu einem Auftritt mit Okko Herlyn in Duisburg hing in seinem Büro. Greiner erinnert sich an Kabarettabende am ganzen Niederrhein, einen der letzten Auftritt in Sankt Vincentius. Doch persönlich traf er ihn nie, die Scheu war zu groß. "Ein Freund hat mir ein Autogramm geholt, 'herzlichst' hat Hüsch geschrieben." Dass er nun Hüschs Texte alljährlich lebendig hält, wäre ihm damals wohl noch nicht in den Sinn gekommen. Hüsch, der politische, der seine Texte nicht ans Tagespolitische knüpfte, hat Greiner gepackt. Sollte er "seinen Hüsch" jedoch in wenige Worte fassen, zitiere er ihn mit "Ich möchte ein Clown sein, dessen Herz ein lustiger Planet ist". So hält wohl nicht nur Gerhard Greiner Hanns Dieter Hüsch zehn Jahre nach dessen Tod in lebendiger Erinnerung.

(bes)
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