Dinslaken/Hünxe Gefahr im Wald, Segen für die Heuernte

Dinslaken/Hünxe · Die hohen Temperaturen sorgen in den Wäldern für erhöhte Waldbrandgefahr. Den Landwirten hilft das heiße und trockene Wetter dafür eher bei ihrer Heuernte. Denn für sie kann Feuchtigkeit zur Gefahr werden.

Dinslaken/Hünxe: Gefahr im Wald, Segen für die Heuernte
Foto: Martin Büttner

Während sich die einen bei der Hitze über perfektes Wetter zum Sonnenbaden freuen, sorgt die Trockenheit anderorts für Probleme. "Wir haben derzeit Gefahrenstufe 4 hier im Revier und da wird man als Förster schon nervös", sagt Revierförster Michael Herbrecht. Zwar halten die Laubbäume in der Umgebung die Feuchtigkeit länger als Nadelbäume, die es zum Beispiel im Osten des Landes häufiger gibt, aber neben Hitze und Trockenheit kommt ein weiteres Problem dazu. "Wir hatten in den vergangenen Tagen starke Winde und die sorgen ebenfalls dafür, dass der Boden austrocknet", erklärt der Revierförster. Dabei könne Gefahr auch schon am Waldrand entstehen. "Im Wald selbst sind Zigaretten und offenes Feuer ohnehin verboten", erklärt Michael Herbrecht. "Aber eben auch am Waldrand." Es gäbe immer noch Autofahrer, die ihre Zigaretten aus dem Fenster schnippen. "Selbst wenn die auf dem Asphalt landen, können sie leicht durch Wind oder vorbeifahrende Autos in den Wald gelangen", erklärt der Revierförster.

Daher ist Michael Herbrecht dankbar, wenn etwaige Brände schnell gemeldet werden. Spaziergänger, die im Wald Brandgeruch wahrnehmen, sollten im Zweifelsfall die Feuerwehr informieren. "Es kann im Wald brennen, lang bevor man es sieht. Und dann ist es besser, einmal die Feuerwehr umsonst zu alarmieren, bevor man nachher vor einem ausgewachsenen Waldbrand steht", sagt der Revierförster. Für die kommende Woche rechnet er nach den bisherigen Prognosen allerdings mit einer Entspannung der Lage in den Wäldern seines Reviers.

Die hohen Temperaturen sorgen zwar im Wald für Probleme, aber helfen den Landwirten gerade bei der Heuernte. "Das ist für die Heugewinnung im Moment das optimale Wetter", erklärt Heinrich Dudler vom Vorstand der Ortsbauernschaft Dinslaken-Hiesfeld. "Das hätten wir für den ersten Schnitt schon gut gebrauchen können." Da fehlte das trockene Wetter. Eine Feuergefahr, wie es sie im Wald gibt, sieht Dudler fürs Heu aber nicht. Zwar gibt es auch das Phänomen der Heubrände, die durch die Selbstentzündung des Materials entstehen. Um diese zu vermeiden, ist das warme Wetter allerdings hilfreich. "Heubrände können entstehen, wenn das Heu nicht trocken genug ist und dann eingefahren wird", erklärt Heinrich Dudler.

Durch Aktivitäten von Mikroorganismen im gepressten Heu, kann sich dann eine immer größere Hitze in den Heuballen entwickeln, die schließlich zu einer Entzündung des Materials führen. "Wir haben extra ein Messgerät, um die Feuchtigkeit und die Temperatur im Heu zu messen, damit so etwas nicht passieren kann", erklärt Heinrich Dudler. Mit diesen Messungen können Heubrände größtenteils verhindert werden. Für die Landwirte könnte es sonst auch teuer werden: Bei einer Selbstentzündung von Heu und einer Unterlassung der Temperaturkontrolle kann eine Feuerversicherung eine Entschädigung teilweise oder ganz versagen. Dann müsste der Landwirt die Kosten des Brandschadens selbst tragen.

(RP)
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